Hermannstadt - Bei keinem der großen Projekte, die aus EU-Mitteln finanziert werden, hat es in der Umsetzungsphase keine Probleme gegeben, sagte Kreisratspräsident Martin Bottesch am Dienstag. Nach der Unterzeichnung des Finanzierungsvertrages für die Modernisierung der Behinderten-Schule in Turnu Rosu informierte er über den Stand der Arbeiten an den begonnenen Vorhaben aus Töpfen des Regionalen Operationellen Programms. Die Hauptschuld an den Schwierigkeiten, die zusätzliche Arbeiten und Kosten und meistens auch Terminverzögerungen verursachen, tragen die technischen Projekte. Diese werden zwar von einem Prüfer begutachtet, den aber verpflichtet der Entwerfer bzw. das Entwurfsbüro und also drückt er nur seinen Stempel auf das Projekt. Die Aussagen bestätigte Maria Ivan, Departementdirektorin bei ADR Zentrum. Sie ergänzte, dass es sich um ein landesweites Problem handelt.
Weil die vom Entwurfsbüro bestellten Gutachter ihrer Aufgabe nur formell nachkommen, habe man überlegt, die Durchführungsvorlagen von den Kommunalbehörden nochmals überprüfen zu lassen, das aber würde die Prüfkosten verdoppeln. Bei jedem der Projekte seien sie gezwungen zu überlegen, was günstiger ist: Den Entwerfer vor den Kadi zu zitieren was bedeutet, dass die Umsetzung des Vorhabens unterbrochen wird und möglicherweise Mittel verloren gehen, oder nach Lösungen zu suchen, um das Vorhaben zu verwirklichen, erläuterte Bottesch. Leider gibt es keine legale Schiene um Entwerfer, die schlechte Vorarbeit leisten, bei der nächsten Ausschreibung auszuschließen, sagte Maria Ivan. Man denke aber daran, eine landesweite Schwarzliste anzulegen von den verantwortungslosen Entwurfsbüros. Berichtet hat Bottesch über den Stand der Arbeiten an den vier Straßen des Verwaltungskreises Hermannstadt, die aus EU-Fonds modernisiert werden.
Die Straße Richtung Agnetheln/Agnita ist zu 90 Prozent fertig, abgesehen vom Teilstück auf der Thalheimer Höhe. Die Termine 31. August für die Straße bzw. 14. Dezember für die Thalheimer Höhe könnten eingehalten werden, sagte er. Nach der Qualität der Arbeiten gefragt, meinte der Kreisratspräsident: „Die Straße ist viel besser als sie war, aber sie ist nicht sehr gut.“ Unzufrieden erklärte sich Bottesch mit dem Rhythmus der Arbeiten an der Straße Jina – Sugag, doch bestehe Hoffnung, dass die Verspätungen aufgeholt werden. Die geplante Modernisierung ist zu ca. 60 Prozent fertig, der Termin der Fertigstellung der April kommenden Jahres. Gut vorbereitet sind die Arbeiten an der Straße Sadu – Râu Sadului, wo jedoch ebenfalls ein Problem auftauchte: Bei Projektgenehmigung war vorgesehen, die Strommasten in der Ortschaft entlang der Fahrbahn zu versetzen, um diese erneuern zu können, mittlerweile hat die Gesetzgebung sich verändert und sieht vor, dass man die elektrischen Leitungen unterirdisch führen muss, was Änderungen an der Umsetzungsplanung mit sich bringt, die neu genehmigt werden muss.