Kronstadt – Nach vier Jahren trat der Kronstädter Kreisrat zur letzten Sitzung zusammen. Es war keine Festveranstaltung. Nur am Ende der Zusammenkunft, an der sich 28 der 35 Ratsmitglieder am Freitag, dem 27. Mai l.J. beteiligten, richteten die beiden gegenwärtigen Stellvertreter Mariana Câju und Adrian Gabor ihren Dank an die Anwesenden für die gute Zusammenarbeit und an die Pressevertreter für die objektive Berichterstattung in der Amtsperiode 2012 – 2016. Es gab keinen Grund für viel Lob, da in dieser Zeit der vor vier Jahren gewählte Vorsitzende des Kreisrates, Aristotel Căncescu, seines Amtes enthoben wurde und seit zwei Jahren Ermittlungen gegen diesen laufen. Dadurch wurden mehrmals stellvertretende Vorsitzende gewählt, von denen immer einer mit den Aufgaben des Vorsitzenden beauftragt wurde. So kam es dazu, dass der Kreisrat auch wenig Verantwortung auf sich nehmen wollte, wichtige Beschlüsse aufgeschoben werden mussten. Somit war die letzte Sitzung, die zum ersten Mal nun von der vor einem Monat gewählten neuen Stellvertreterin Mariana Câju geleitet wurde, eine Arbeitszusammenkunft. Ausstehende Beschlussentwürfe wurden angenommen, einige auch für den neuen Kreisrat, der am 5. Juni 2016 gewählt wird, aufgeschoben.
Bezüglich der Fortsetzung des Baus des Flughafens wurde eine prinzipielle Zusammenarbeit mit dem Kronstädter Stadtrat genehmigt. Der Prozentsatz der finanziellen Beteiligung der Stadt an dem Projekt soll noch debattiert werden. Gefordert wurde dringend, Schutzmaßnahmen des Geländes und der gebauten Piste einzuführen, da in letzter Zeit Teile des Zauns gestohlen wurden und Kleinflugzeuge ohne Genehmigung landeten. Die Gesundheitsstrategie des Kreises soll ab 1. Juni zur öffentlichen Debatte gestellt werden und ist auf der Internetseite des Kreisrates einzusehen. Desgleichen wurden drei Kronstädter Krankenhäuser, die dem Kreisrat unterstellt sind, zu klinischen Spitälern ernannt, was sie ermächtigt, Unterricht für Medizinstudenten zu erteilen. Schließlich betonte Ratsmitglied Karl Ambrus, Mitglied der Kulturkommission, dass das gegenwärtige System für die Einschätzung von Kulturprojekten zu bürokratisch ist, was dazu geführt hat, dass gute Projekte unter den Tisch gefallen sind, ohne dass die zuständige Kommission dieses verhindern konnte. Das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR) war in der sich zu Ende neigenden Amtsperiode im Kronstädter Kreisrat durch zwei Ratsmitglieder, Wolfgang Wittstock und Dieter Drotleff vertreten. Bei den bevorstehenden Lokalwahlen stellt sich dieses erneut mit einer kompletten Liste zur Wahl und hofft auch im zukünftigen Kreisrat mindestens gleich gut vertreten zu sein.