Keine fiktiven Krankenhausaufenthalte

Kontrollkorps der Gesundheitsversicherung wurde nicht fündig

Reschitza - Die Präsidentin der Krankenversicherungskasse des Verwaltungskreises Karasch-Severin (CJAS Caraş-Severin), Tudoriţa Nicula, trat dieser Tage vor die Medien und präsentierte die Ergebnisse der internen Kontrolle, welche auf Anordnung des Gesundheitsministeriums auch im Banater Bergland durchgeführt wurde. Das Kontrollkorps von CJAS habe keine Illegalitäten bezüglich fiktiver Krankenhausaufenthalte zwecks persönlicher Bereicherung einzelner Ärzte oder privater Institutionen oder – vor allem – der Aufbauschung der Behandlungsfälle einer Krankenhausabteilung feststellen können, sagte sie.

Die vom einschlägigen Ministerium aufgedeckten Schwindelfälle in Bukarest hätten im Banater Bergland keine Nachahmer bzw. Parallelfälle gefunden, dessen sei sie sicher, meinte Tudoriţa Nicula: „In unserem Verwaltungskreis ist uns kein einziger solcher Fall bekannt geworden, der unter Umständen bis zu gerichtlichen Sanktionen führen kann. Ich habe mit meinen Kollegen über die Möglichkeit der Existenz solcher Fälle bereits gesprochen, als ich mein Mandat zum Jahresbeginn übernommen habe, aber weder dann, noch während meines bisherigen Mandats konnte ich fiktive Krankenhausaufenthalte feststellen. Ich gehe also davon aus, dass es sie hier nicht gibt.“

Im Bereich eines Krankenhauses sei der vordergründigste Zweck solcher fiktiver Krankenhausaufenthalte, die Zahl der Einlieferungen, also auch die Finanzierung der Abteilungen bzw. der Untersuchungen der Kranken, konstant zu (er)halten.

Ärzte und Pflegepersonal haben dabei keinen direkten Gewinn, meinte die Leiterin der Krankenversicherungskasse, außer, dass ihr Posten sicher ist. Man könne also nicht von einem direkten finanziellen Interesse an fiktiven Krankenhausaufenthalten sprechen. Denn die entsprechenden Mittel kann sich keiner in die Tasche stecken.  „Im Banater Bergland sind ohnehin alle Krankenhäuser überfüllt“, gab Tudoriţa Nicula zu, „und ich sehe da wirklich keinen Grund, mittels Papiermanipulation noch größere Überfüllungen zu schaffen. Ganz im Gegenteil: wir kämpfen dauernd gegen Finanzierungsrückstände an, die infolge der Überfüllung der Krankenhäuser – lies: der Überschreitung der vertragsmäßig (zwischen Anbietern medizinischer Dienstleistungen, Krankenhaus und Gesundheitsversicherungskasse) gesicherten Krankenhausbehandlungen – entstanden sind.“ Der öffentliche Auftritt der Präsidentin der Krankenversicherungskasse steht offensichtlich im Zusammenhang mit den neuen Vertragsabschlüssen mit den Krankenhäusern und den Zulieferern medizinischer Dienstleistungen, die am Monatsende anstehen. Die multidisziplinäre Tagung bezüglich des Bedarfs von Ärzten und Pflegepersonal sowie Krankenhausbetten für das Banater Bergland, die dem vorausgehen muss, hat bereits stattgefunden.

Die positive Schlussfolgerung daraus: „Nach langer Pause haben wir wieder eine Zuwanderung von Ärzten in diesen Verwaltungskreis feststellen können“, sagte Tudori]a Nicula. „Es sind zwar nur fünf, aber ein Zuwachs ist es auf alle Fälle. Zwei Ärzte sind in der selben Zeit jedoch aus dem System ausgeschieden, sodass der Nettozuwachs bei drei Ärzten liegt.  Es gibt aber auch eine zweite gute Nachricht für den Verwaltungskreis Karasch-Severin: aus der Haushaltszuteilung der Nationalen Gesundheitsversicherungskasse für 2013 geht hervor, dass die Gelder für ärztliche Hilfsmittel – Prothesen, Orthesen u. a. - verdoppelt wurden.“