Hermannstadt - Nicht angenommen wurde in der Stadtratssitzung am Donnerstag der Antrag der beiden PDL-Rätinnen Mariana Brunchea und Livia Sava, die standesamtlichen Trauungen am Samstag und Sonntag zu halten.
Sie hätten den Antrag auf wiederholte Anfragen der Hermannstädter Bürger eingereicht, als Argument nachgereicht wurden über tausend Unterschriften. Sava meinte in ihrer Stellungnahme, die Arbeit der Standesbeamten solle über die sieben Wochentage verteilt werden und die Trauungen könnten vom Bürgermeister, den beiden Vizebürgermeistern oder dem Rathaussekretär durchgeführt werden.
Keine Trauungen werden seit geraumer Zeit an den Wochenendtagen gehalten, weil das Standesamt akuten Personalmangel hat, wie auch dem Bericht der Fachkommission zu entnehmen war. Bis zum Inkrafttreten des Dringlichkeitserlasses Nr. 63/2010 verfügte es über 15 Stellen, von denen sechs gestrichen wurden. Die Mitarbeiter müssen alle Registrierungen eines Personenmeldeamts durchführen.
Den akuten Personalmangel bestätigte der PSD-Stadtrat Ioan Stroie der mitteilte, der Ausschuss habe beschlossen über den Antrag erneut zu beraten, wenn die Posten aufgestockt worden sind. Zurzeit seien Trauungen am Samstag oder Sonntag unmöglich, zumal die eine Mitarbeiterin im Oktober in Mutterschaftsurlaub geht und der Leiter des Amtes im September das Rentenalter erreicht, sodass das Arbeitsvolumen weiterhin zunimmt.
Auf der Tagesordnung der Stadtratssitzung hatten 34 Projektanträge sowie ein Zusatzantrag und ein Bericht (betreffend die Verlosung des Baugrunds im Jugenviertel) gestanden. Zwei der Anträge zog Bürgermeister Klaus Johannis zurück, die restlichen wurden, mit Ausnahme des oben genannten, angenommen. Dazu gehören die Verleihung der Ehrenbürgerschaft an den Theologen Dr. Mircea Păcurariu, langjähriger Dekan der Theologischen Fakultät „Andrei Şaguna“ und Mitglied der Rumänischen Akademie, sowie die Rückkehr zu dem während der Schulzeit gültigem Programm der Stadtbusse. Beschlossen wurde ferner eine Kooperationsvereinbarung mit der Stadt Takayama in Japan, mit der Beziehungen seit 2007 bestehen, als die ersten Freiwilligen in die damalige Kulturhauptstadt kamen.