Temeswar (ADZ) – 48,92 Prozent der Wahlberechtigten haben am Sonntag im Kreis Temesch ihre Stimme abgegeben. Mit 20,08 Prozent der abgegebenen Stimmen für den Senat und 19,59 Prozent für die Abgeordnetenkammer belegt die USR den ersten Platz in der Wählergunst der Temescher Bürger, gefolgt von der AUR mit 18,93 bzw. 18,38 Prozent. Den dritten Platz sicherten sich die Sozialdemokraten mit 18,42 bzw. 18,03 Prozent. Die PNL, einst führend im Kreis Temesch, kommt lediglich auf den vierten Platz mit 12,97 bzw. 12,63 Prozent. Es folgen die S.O.S.-Partei und die P.O.T., die bei 7 bzw. 6 Prozent liegen.
In der Stadt Temeswar wurden 125.844 Stimmen gezählt, das sind 49,44 Prozent der Wähler. Sie entschieden sich bei der Wahl der Abgeordnetenkammer zu 27,1 Prozent für die USR. 16,37 Prozent der Stimmen gingen an die PSD, 14,12 Prozent an die AUR und 13,56 Prozent an die PNL. Die S.O.S.-Partei bekam in Temeswar 5,23 Prozent. Ähnlich sieht das Ergebnis auch bei der Senatsliste aus. Höhere Stimmenanteile gewann die USR in den Temeswarer Vorortgemeinden: 33,65 Prozent in Dumbrăvița, 29,72 Prozent in Neumoschnitza/Moșnița Nouă und 28,49 Prozent in Girok/Giroc. In diesen Ortschaften schnitt die AUR-Partei deutlich schlechter als im Kreisdurchschnitt ab, in Dumbr˛vi]a bekam sie beispielsweise nur 9,49 Prozent der Stimmen.
Allerdings hat sich der ländliche Teil des Kreises Temesch vorwiegend für die AUR entschieden, die nicht nur in zahlreichen Gemeinden, sondern auch in den Kleinstädten Großsanktnikolaus/Sânnicolau Mare, Hatzfeld/Jimbolia, Rekasch/Recaș, Fatschet/Făget, Busiasch/Buzia{ und Tschakowa/Ciacova vor den Sozialdemokraten auf den ersten Platz liegt. In Lugosch/Lugoj gewannen die Sozialdemokraten den ersten Platz, gefolgt von der AUR, der USR und der PNL. Für die PNL, aber auch für die PSD gleichen die Parlamentswahlen einer Katastrophe, derart schlechte Ergebnisse haben sie im Kreis Temesch noch nie eingefahren. Dies gilt vor allem für die ehemals starke PNL, die den ersten Platz lediglich in acht Gemeinden und der Kleinstadt Gataja/Gătaia belegt, gefolgt in den meisten Fällen von der AUR, von der sie nur ganz wenige Prozentpunkte trennen, manchmal weniger als ein einziger.
Der Kreis Arad ergab sich ebenfalls der AUR, die die Wahlen auf Kreisebene mit knapp 24 Prozent sowohl bei der Abgeordnetenkammer als auch beim Senat gewann. Mit etwa 20 Prozent wird sie von der PNL gefolgt, der dritte Platz ging an die Sozialdemokraten mit knapp 16 Prozent. 9 Prozent der abgegebenen Stimmen gingen an die USR. In der Stadt Arad selbst wählten ein Fünftel der Bürger die AUR, die somit den ersten Platz belegt. Ihr folgen die PNL, die PSD und die USR. In einigen mehrheitlich von Ungarn bewohnten Gemeinden im Westen und Norden des Kreises Arad wurden die Wahlen von der UDMR gewonnen, die PSD kam auf den ersten Platz in nur 10 Gemeinden, die Mehrheit der Ortschaften ging auch hier an die AUR. Im Kreis Arad lag die Wahlbeteiligung bei 48,43 Prozent.
Während der Temescher PSD-Kreisverbandsvorsitzende Alfred Simonis das Ergebnis seiner Partei eher reserviert kommentierte und von einer PSD-geführten Regierung sprach, zeigte sich der interimistische Vorsitzende der Temeswarer PNL, Marilen Pirtea, mit dem Ergebnis seiner Partei zufrieden, obwohl es in einem Kreis wie Temesch sehr schlecht ist. Für Pirtea ist es aber deutlich besser als das Ergebnis des PNL-Kandidaten Nicolae Ciucă, ein Zeichen, dass die Bürger die Pläne des neuen PNL-Chefs Ilie Bolojan begreifen und unterstützen. Für den USR-Politiker Ruben La]c˛u ist es nun wichtig, die proeuropäische Mehrheit im neuen Parlament zu konsolidieren, wie dieser am Sonntagabend erklärte.