Kindergartendirektorin aus Arad angeklagt

Temescher Kreisschulinspektorat: Keinerlei Anzeige wegen Korruption

Arad - Der von den Medien intensiv kritisierte Korruptionsskandal in der Bukarester Schule Nr. 10 „Maria Rosetti“ – gegen die in flagranti ertappte Lehrerin Dana Blându, die Schmiergelder und Geschenke von den Eltern verlangt hatte, wurde von den Eltern unterdessen Strafanzeige erhoben – schlägt nun, wie erwartet, landesweit seine Wellen. So „entdeckte“ nun endlich auch die Staatsanwaltschaft der Maroschstadt die Korruption in den Arader Schulen und Kindergärten. Die Staatsanwälte vom Arader Amtsgericht erhoben vor Gericht Anklage gegen die Kindergärtnerin Rodia Toldan, ehemalige Direktorin des Arader Kindergartens Nr. 14. Diese hatte schon im Juli des Vorjahres ihre Leitungsfunktion eingebüßt, da sie von den Eltern konsequent Geldsummen von 50 bis 100 Lei als „Gebühr“ für die Einschreibung der Kinder in den Kindergarten wie auch für die Reservierung von Kindergartenplätzen, die Bildung eines Fonds des Kindergartens verlangt, kassiert und selbstverständlich auch nicht Buch darüber geführt oder Quittungen ausgestellt hatte. Die clevere Kindergartendirektorin hatte auch von dem Umstand profitiert, dass im Arader Kindergarten Nr. 14 Jahr für Jahr stets weit mehr Anträge als Kindergartenplätze verzeichnet wurden. Laut Anklageschrift – die Anklage kam auf mehrere Strafanzeigen von den Eltern zustande – hatte die ehemalige Direktorin in der Zeit vom Februar bis Juni 2013 von insgesamt 212 Eltern diese sogenannte „Gebühr“ für die Einschreibung der Kinder für das Unterrichtsjahr 2013-2014 erhalten.

Die Arader Staatsanwaltschaft hat in diesem Fall cirka 180 Zeugen verhört. Die Direktorin wurde nun des Amtsmissbrauchs und der Annahme von Bestechungsgeldern, einer laut Gesetz der Korruption zugeordneten Straftat, angeklagt. Wie vom Unterrichtsministerium verordnet, laufen derzeit auch im Kreis Temesch Kontrollen in allen Schulen und Kindergärten. Bisher, meldet das Kreisschulinspektorat, wurden keinerlei Strafanzeigen vonseiten der Eltern registriert. Am vorletzten Wochenende hat die Leitung des Temescher Kreisschulinspektorats im Rahmen einer Sitzung aller Direktoren der Temescher Schulen und Kindergärten, sämtliche Teilnehmer nochmals ausführlich an die Gesetzesverordnungen erinnert. Laut Generalschulinspektor Cornel Petroman, können Gelder in den Unterrichtseinheiten lediglich von den existierenden Elternkomitees jedoch keinesfalls von den Lehrern und Kindergärtnerinnen eingesammelt werden. Auch Francisc Halasz, stellvertretender Temescher Generalschulinspektor, hat nichts gegen diesen sogenannten Elternfonds. Diese Gelder könnten, wegen der stets ungenügenden Zuwendungen von der Kommunalverwaltung, jedoch nur, auf Initiative des Elternkomitees, für die Lösung spezifischer Schulprobleme bzw. für die Modernisierung der Klassenräume oder die Anschaffung von didaktischem Material genutzt werden.