Hermannstadt – Astrid Hofmann, Pfarrerin der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien (EKR) für Agnetheln/Agnita sowie den Gemeindeverband des Oberen Harbachtales/Valea Hârtibaciului, hielt Sonntagnachmittag, am 6. März, eine Andacht auf der Empore des seit mindestens sieben Jahren nicht mehr regelmäßig genutzten und besuchten evangelischen Gotteshauses von Kirchberg/Chirpăr im Kreis Hermannstadt/Sibiu. Das Publikum, das ihr vor der 1778 von Johannes Hahn d.Ä. fertiggestellten Orgel Gesellschaft leistete, bestand seinerseits aus vier Personen. Besungen, bedacht, erklärt und gefeiert wurde das Ausleihen der Orgel in die Innenstadt von Klausenburg/Cluj-Napoca/Kolozsvár. Dieses Instrument mit neun Registern auf Manual und Pedal hinter einem hellblauem Gehäuse hatte in junger und mittlerer Vergangenheit ohne Stromanschluss am originalen Standort ausharren müssen und war zusätzlich auch einem Holzwurmbefall sowie Beschädigung durch Menschenhand ausgesetzt. Bald hingegen wird es die helle Stätte der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde ungarischer Verkündigungssprache in Klausenburg musikalisch aufwerten. Die empfangende Kirche hat sich gerne verpflichten lassen, den Abbau, den Transport, die Restaurierung, das Wiederaufstellen und die weitere Wartung der Orgel an ihrem neuen Platz direkt gegenüber der Kanzel im Eck- und Gotteshaus auf einer der großen Hauptstraßen Klausenburgs zu finanzieren. Der Umzug geht nicht zuletzt auf Dr. Erich Türk, Dozent an der Gheorghe-Dima-Musikakademie Klausenburg und Mitglied des Orgel-Ausschusses der EKR, zurück. Die Kirchberger Orgel von Johannes Hahn selbst verbleibt trotz ihrer Verlegung auf Zeit weiterhin im Besitz der betreffenden Gemeinde der EKR. Brita Falch Leutert, Kantorin in Hermannstadt, Jürg Leutert, Musikwart der EKR, Ilse Philippi, Kuratorin der evangelischen Kirchgemeinde Hermannstadt, und Friedrich Philippi, Landeskirchenkurator der EKR, beschlossen gemeinsam mit Astrid Hofmann die Andacht in Kirchberg mit dem Lied „Verleih uns Frieden gnädiglich.“ Obwohl die Orgel nicht mit in das Singen einstimmen konnte, werden ihre Pfeifen bald wieder in voller Stärke in Klausenburg zu hören sein.
Eindrückliche und bisweilen auch recht ernüchternde Bild- und Tonaufnahmen von der Aussegnung der Orgel in Kirchberg bietet ein auf dem Account „Organs in Transylvania“ abrufbarer Schnitt von acht Minuten Spieldauer auf Youtube.