Hermannstadt - Unter dem Titel „Kirche und Politik an der Peripherie. Reformation und Macht an den ‘Grenzen’ der deutschen, protestantischen Einflusszone imVergleich von Frühneuzeit und Gegenwart“ findet eine internationale Konferenz vom 25. bis 28. September in der Evangelischen Akademie Siebenbürgen (EAS) statt. Ziel der komparatistischen Tagung soll es sein, die Einflüsse der reformatorischen Bewegung in den Zentren an der – aus deutscher Sicht – mitteleuropäischen Peripherie zu untersuchen, wobei die Peripherie als Kontaktraum und Einflusszone zu anders geprägten muttersprachlichen, religiösen und politischen Gesellschaften verstanden wird.
Im Vordergrund werden die Regionalzentren Emden/Niederlande, Straßburg/Frankreich, Zürich/Italien, Genf/Frankreich, Klagenfurt/Slowenien, Klausenburg/Ungarn, Kronstadt/(rumänisch-ostkirchliche) Orthodoxie, Königsberg/Baltikum, Hansestädte/Skandinavien, Kaschau/Zips, Breslau+Brieg/Schlesien stehen.
Neben der historiografischen Untersuchung der Entwicklungen im 16. Jahrhundert soll auch ein Vergleich derselben Regionen und der Einflüsse des Protestantismus auf die Politik der Gegenwart eine Kontrastierung mit der Aktualität ermöglichen, die mögliche Relevanz des Protestantismus bis heute also im Fokus stehen. Ihre Teilnahme zugesagt haben international renommierte Referentinnen und Referenten, darunter Prof. Dr. Heinz Schilling (Berlin), Prof. Dr. Rudolf Leeb (Wien), Prof. Dr. Emidio Campi (Zürich), Prof. Dr. Herman Selderhuis (Apeldoorn), Prof. Dr. Karl W. Schwarz (Wien), Prof. Dr. Zoltán Cseprégi (Budapest), Prof. Dr. Marc Lienhard (Strasbourg), Prof. Dr. Jan Harasimowicz (Wroclaw), Prof. Dr. Peter Konya (Presov), Prof. Dr. Andreas Müller und Prof. Dr. Ludwig Steindorf (beide Kiel).
Veranstalter der Konferenz sind der Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde, die Evangelische Kirche A. B. in Rumänien, der Evangelische Freundeskreis Siebenbürgen, das Institut für Evangelische Theologie der Universität Koblenz-Landau, das Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München, das Institut für Ökumenische Forschung Hermannstadt, die Theologische Fakultät der Christian-Albrechts-Universität Kiel, u. a., gefördert wird die Konferenz von der Konrad-Adenauer-Stiftung und dem Departement für interethnische Beziehungen der Regierung Rumäniens. Die Tagung beginnt am Donnerstagnachmittag und endet am Sonntagmorgen mit einer Abschlussdiskussion. Sie ist öffentlich, wird durchgehend gedolmetscht (deutsch/rumänisch) und ist gebührenfrei. Anmeldungen – auch für Übernachtungen – sind bei der EAS (eas@neppendorf.de, Str. Livezii 55, 550042 Sibiu) erbeten. Übernachtung im Einzelzimmer mit Frühstück kostet 25 Euro, das Doppelzimmer 35 Euro pro Nacht. Das Tagungsprogramm wird demnächst auf der Webseite www.eas.neppen-dorf.de/?page_id=404 einzusehen sein.