Kirchenjubiläum in Karansebesch

Karansebesch – Im Rahmen der 33. Deutschen Kulturdekade im Banater Bergland feiert die römisch-katholische Pfarrgemeinde von Karansebesch/Caransebeș am Sonntag, den 8. Oktober, den 300. Jahrestag der Wiedererrichtung der römisch-katholischen Pfarrei und der Grundsteinlegung der heutigen Kirche (1723 - 2023). Bereits heute findet aus diesem Anlass in der Kirche ein Jubiläumskonzert statt, an dem die Künstlerinnen Ana Maria Stănoia (Sopran), Romina Onișor (Flöte) und Cristina Struța (Orgel) um 19 Uhr mitwirken. Die Festlichkeiten am Sonntag beginnen um 10.30 Uhr mit einem Trachtenumzug und einer Prozession von Jugendlichen in Begleitung von Blaskapellen vom Dragalina-Park zur Kirche. Auf Einladung von Pfr. Marin Matieș, dem Seelsorger des Ortes, wird die Jubiläumsmesse um 11.00 Uhr Msgr. Johann Dirschl, Generalvikar der römisch-katholischen Diözese Temeswar, feiern. Nach der Hl. Messe präsentiert die Jugend der Pfarrgemeinde ein Kulturprogramm vor der Kirche, während die Mitglieder der Enzian-Volkstanzgruppe aus Reschitza/Reșița Tänze vorführen werden. Laut Angaben des Diözesanarchivars Dr. Claudiu Călin, der sich auf Studien von Pr. Reinholdt Lovasz bezieht, ist die Stadt Karansebesch schon 1290 dokumentarisch belegt und ein erster katholischer Pfarrer dieser Stadt, im damaligen Erzdekanat Sebesch (Sebus) der Diözese Tscha-nad, ist in den Päpstlichen Zehentlisten des Jahres 1333 vermerkt. Sehr früh tauchte auch eine Niederlassung des Franziskanerordens in den Quellen der Zeit auf, als 1380 diese von Karansebesch, zusammen mit weiteren Niederlassungen des gleichen Ordens, zur Bulgarischen Franziskanerkustodie (Custodia Bulgariae) des Vikariates Bosnien gehörte. Das geistliche Leben der Stadt Karansebesch war über Jahrhunderte mitgeprägt vom Wirken des Franziskanerordens, dessen Minderbrüder im Laufe von mehr als vierhundert Jahren – in ihren nacheinander vor Ort errichteten Klöstern -, zu unterschiedlichen Kustodien bzw. Provinzen gehörten. Die heutige katholische Kirche sei selbst als Franziskanerkirche erbaut worden und am 8. Oktober 1733 vom damaligen Tschanader Bischof Baron Adalbert von Falkenstein der Hl. Maria von den Engeln (in honorem Sanctae Mariae Angelorum) geweiht. Heute gilt als Patrozinium der Karansebescher Kirche das Fest zur Unbefleckten Empfängnis Mariens (8. Dezember).