Kirchenjubiläum weitergefeiert

200 Jahre katholische Stadtpfarrkirche wurden auch von den rumänischen und ungarischen Gemeinden gewürdigt

Mit einer Vielzahl von Seelsorgern und Gläubigen wurde das 200. Weihejubiläum der römisch-katholischen Stadtpfarrkirche in der Temescher Kleinstadt Großsanknikolaus zum Festtag der Patronin, am 15. Oktober, abschließend gefeiert. Foto: Pressestelle der Diözese Temeswar

Großsanktnikolaus (ADZ) – Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums, das vom 4. bis zum 15. Oktober gefeiert wurde, haben die Mitglieder der römisch-katholischen Gemeinde Großsanktnikolaus/Sânnicolau Mare und Pfr. Attila Andó an mehreren Tagen mit unterschiedlichen Schwerpunkten Feierlichkeiten organisiert. Den Auftakt machte das Demokratische Forum der Deutschen aus Großsanktnikolaus mit seinen Partnern und Unterstützern auf lokaler und internationaler Ebene. Jedoch auch der Ungarnverband (UDMR) – Ortsgruppe Großsanktnikolaus und Gheorghe Nakov, Abgeordneter der bulgarischen Minderheit im rumänischen Parlament, brachten sich am jüngst verstrichenen Wochenende nebst Stadtverwaltung und Kirche ein. Am Wochenende 11. bis 13. Oktober gab es geistliche Programme, die von den Franziskanern Pater Tibor Pantea OFM (der aus Großsanktnikolaus stammt), Pater Károly Nagy OFM und Pater Sebestyén Fábián OFM geleitet wurden. Das Fest der Schutzpatronin der Kirche, der heiligen Teresa von Ávila, wurde am 15. Oktober mit einer Heiligen Messe von Msgr. Johann Dirschl, Generalvikar, gefeiert. Die Konzele-branten waren Domherr Zsolt Szilvágyi, Pastoralvikar, Domherr Nikola Lauš, Kanzleidirektor, sowie eine große Gruppe von Diözesanpriestern. Die Schwesterkirchen der griechisch-katholischen, rumänisch-orthodoxen und reformierten Gemeinde waren auch durch ihre Seelsorger vertreten. Zu den Ehrengästen zählten Bürgermeister D²nu] Groza, Vizebürgermeister Radu Asaftei und Mitglieder des Stadtrats. Mehrere junge Paare in den Trachten der rumänischen, ungarischen, deutschen und bulgarischen Volksgruppen gaben ein Bild der Einheit im Glauben in der ethnischen Vielfalt ab. Die Heilige Messe wurde durch Lieder des Kirchenchors unter der Leitung von Adrian-Dumitru Matea musikalisch umrahmt.

In seiner auf Rumänisch und Ungarisch gehaltenen Predigt zitierte Domherr Zsolt Szilvágy, Pastoralvikar, die Worte von Bischof Augustin Pacha: „Jede gebaute Kirche ist eine in Stein gemeißelte Predigt“. Pfr. Szilvágyi fuhr fort: „Kirchen sind Zeichen für die Sehnsucht des Menschen nach Gott. Liebe Gläubige, ihr habt eine zweihundert Jahre alte Kirche, die der Beweis dafür ist, dass Gott in den Herzen eurer Vorfahren lebte. Wir wissen, dass diese Kirche von Graf Nákó erbaut wurde, aber sicherlich haben die Mitglieder der Gemeinde dazu beigetragen, genauso wie die Gläubigen seit 200 Jahren und auch heute noch dazu beitragen. Der heilige Paulus sagt uns: ‚Wisst ihr nicht, dass ihr der Tempel Gottes seid und dass der Geist Gottes in euch wohnt?‘ Solange werden wir gepflegte und volle Kirchen haben, solange Gott in uns lebt“, notiert das Pressebüro der Diözese Temeswar.

Die heutige Pfarrkirche der römisch-katholischen Gemeinde von Großsanktnikolaus wurde von Graf Sándor (Alexander) Nákó erbaut und am 17. Oktober 1824 vom Bischof von Tschanad/Cenad, Ladislaus Köszeghy von Remete, konsekriert.
Am Ende der Heiligen Messe überreichte Pfarrer Attila Andó Jubiläumsmedaillen, die anlässlich der Zweihundertjahrfeier der Kirche von Großsanktnikolaus angefertigt worden waren. Gleichzeitig dankte der Pfarrer den Menschen, die zu den verschiedenen Aktivitäten der Gemeinde und zur Organisation dieser Reihe von Jubiläumsprogrammen beigetragen haben: Dietlinde Huhn, Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen von Großsanktnikolaus, Andreea Kremm, Claudia Schulde, den Gastpriestern, den Ministranten und den Frauen, die die Agape vorbereitet haben, zu der alle Anwesenden nach der Heiligen Messe eingeladen waren.