Hatzfeld – „Es kommt oftmals vor, dass man sich hier wiedersieht, während man sich in Deutschland nur selten trifft“, sagte Josef Koch, Ehrenvorsitzender der Heimatortsgemeinschaft Hatzfeld/Jimbolia, anlässlich des Stadtfestes am Wochenende. Zahlreiche ausgewanderten Hatzfelder kamen zusammen, als in der Temescher Kleinstadt an der Grenze zu Serbien zum 16. Mal das traditionelle Stadtfest über die Bühne ging. Veranstaltet wurde es von der HOG Hatzfeld, dem Demokratischen Forum der Deutschen in Hatzfeld, dem Sever-Bocu-Pressemuseum, der römisch-katholischen Pfarrei und der Stadtverwaltung.
Wenn die HOG Hatzfeld in den vergangenen Jahren ihr Augenmerk dem Stefan-Jäger-Museum widmete und dieses mit Unterstützung des Donauschwäbischen Zentralmuseums in Ulm modernisierte, so soll nun die römisch-katholische Kirche in den Fokus rücken. „Der Zustand der Kirche ist katastrophal. Von oben läuft das Wasser in die Kirche.
Die Holzteile am Dachstuhl waren faul bis zum Auseinandergehen“, sagte HOG-Ehrenvorsitzender Josef Koch. „Zum Glück haben wir einen jungen, dynamischen Pfarrer bekommen, der die Brisanz sofort erkannt und sich wirklich dafür eingesetzt hat, dass die Kirche saniert wird“, fügte Koch hinzu. Dr. Davor Lucacela (35) ist seit März dieses Jahres als römisch-katholischer Pfarrer in Hatzfeld aktiv. „Wir müssen uns einsetzen, damit wir dieses deutsche Kapital in Hatzfeld erhalten und fruchtbar machen“, sagte Pfarrer Lucacela. Die Gelder für die Kirchenrenovierung stammen von den ehemaligen Hatzfeldern, die diese über eine Spendeaktion eingesammelt haben. Einen Teil der nötigen Mittel stellen auch Privatunternehmen aus Hatzfeld zur Verfügung, wobei auch ein Beitrag von der Kommunalverwaltung erwartet wird.
Anlässlich des Hatzfelder Stadtfestes fand am Sitz des Deutschen Forums ein Begegnungsnachmittag mit kulturellen Programmpunkten statt. Im Sever-Bocu-Pressemuseum wurde das zweisprachige Symposium (rumänisch und deutsch) „Beiträge zur Banater Pressegeschichte mit Schwerpunkt Hatzfeld“ veranstaltet. Zu den eingeladenen Gästen zählten die Publizisten Prof. Dr. Cornel Ungureanu, Dr. Walter Engel, Prof. Dr. Marcel Tolcea, Dr. Viorel Marineasa und Luzian Geier.
(Nach einer Dokumentation von Gerrit Heber, Radio Temeswar)