Tschanad (ADZ) - Das Bistum Temeswar feiert jedes Jahr als Nachfolgediözese auf rumänischem Gebiet der Diözese Tschanad am 24. September das Hochfest des Heiligen Gerhard. In diesem Jahr zelebriert S.E. Dr. hc. Martin Roos, emeritierter Bischof von Temeswar, anlässlich des Kirchweihfestes dieses Gotteshauses und der Diözesanwallfahrt, am Samstag um 11.00 Uhr, in der römisch-katholischen Pfarrkirche zu Tschanad/Cenad, ein Pontifikalamt. Die Eucharistie wird am alten Sarkophag des Hl. Gerhard, der nun als Altartisch in der Kirche dient, gefeiert. Die Messe wird live auf der Facebook-Seite der Diözese Temeswar übertragen.
Zudem wird in Tschanad am Samstag Kirchweih und Dorffest gefeiert. Die Trachtenparade beginnt vor dem Gottesdienst um 10 Uhr und zieht von der einstigen Kopp-Schule zur Kirche. Für die musikalische Begleitung sorgt die Rekascher Blaskapelle. Ab 13 Uhr gibt es Volkstanzdarbietungen auf dem Platz vor der Kirche. Die Tanzgruppe des Deutschen Forums Großsanktnikolaus/Sânnicolau Mare „Buntes Sträußchen“ vertritt die Banater deutsche Gemeinschaft, es treten aber auch die ungarischen Tänzer Kékibolya aus Großsanktnikolaus, die rumänischen „Mlădițe Cenăzene“ aus Tschanad und die bulgarische Palucenka-Tanzgruppe aus Alt-Beschenowa/Dudeștii Vechi auf.
Die Sankt-Gerhardskirche in Tschanad wird am Samstagabend zudem Austragungsort eines besonderen Jazzkonzerts sein: Ab 20 Uhr spielt Petre Ionu]escu mit Videoprojektionen von Daniel Dorobanțu im Hintergrund. Um 21 Uhr soll es zudem draußen eine Lichtershow mit Videomapping auf der katholischen Kirche mit Bildern des Tschanader Künstlers Lucian Oprea und von Claudia Dimoiu aus Wien zu sehen geben. Die Veranstaltung ist Teil der Projektreihe „Sfântul Gerard de Cenad“ (Der Heilige Gerhard von Tschanad) des Kulturvereins „Pusta“, der sich vornimmt, durch Kunst- und Kulturereignisse das Tschander Kulturerbe und die Geschichte der Gemeinde, die als Grundstein der musikalischen Bildung in der Region gilt, zum Vorschein zu bringen. Die Tschanader Diözese wurde 1030 gegründet. Nebst Bistum funktionierte auch eine Schule, in der Theologie und Musik unterrichtet wurde. Ein Merkmal der Gemeinde sei zudem ihre multiethnische, friedlich beisammen lebende Gemeinschaft mit Deutschen, Ungarn, Serben, Bulgaren und Roma nebst Rumänen. Die Projektreihe begann 2021 und beinhaltete vor allem Konzerte in der Tschanader Kirche, die von Dozenten und Studierenden der Fakultät für Musik und Theaterwissenschaften, aber auch namhaften Künstlern bestritten wurden.