Hermannstadt - Die erste ordentliche Sitzung der Vertreter des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) im Jahr 2019 fand am Freitag, den 21. April, wegen der Renovierungsarbeiten des Spiegelsaales im Forumshaus im Bischof-Georg-Daniel-Teutsch-Saal im Bischofspalais statt. Ebenfalls da war vorher der DFDR-Vorstand zusammengetreten. Beide Sitzungen wurden vom stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Klaus Fabritius geleitet, da der Vorsitzende Dr. Paul Jürgen Porr an der Teilnahme verhindert war. An den Tagungen nahmen Vertreter aus allen fünf Regionalforen, der Abgeordnete Ovidiu Ganţ und Unterstaatssekretärin im Departement für interethnische Beziehungen Christiane Cosmatu sowie Bürgermeisterin Astrid Fodor als Gast teil, bei der Vertreterversammlung waren desgleichen Vorsitzende von Forums-Stiftungen und der ADJ sowie als Gast der deutsche Konsul Hans Erich Tischler zugegen. Er erläuterte statt einem Grußwort die Möglichkeiten der Kulturförderung durch die Bundesrepublik Deutschland.
Die Tagesordnung der Vertreterversammlung hatte 13 Punkte umfasst, die alle behandelt wurden. Die Tagesordnung der Vorstandssitzung wurde um den Antrag des DFDR-Abgeordneten Gan] ergänzt, dem Staatspräsidenten und vormaligen DFDR-Vorsitzenden Klaus Johannis die Goldene Ehrennadel des DFDR zu verleihen, der einstimmig angenommen wurde. Auf Vorschlag von MdP Gan] ist desgleichen die Beteiligung am Referendum und den Europawahlen diskutiert worden.
In der Vertreterversammlung hat der DFDR-Abgeordnete über die politische Situation in Bukarest berichtet, die sich zusehends verschlechtert, woran die amtierende Regierung die Schuld trägt, zu der er bekannterweise in Opposition auftritt und dies in Absprache mit dem DFDR-Vorsitzenden Dr. Porr. Zu seinen Bemühungen gehören weiterhin das Pflegen guter Kontakte zum Staatspräsidenten Johannis, zu deutschen Politikern, zur jüdischen Gemeinschaft in Rumänien sowie der Einsatz zum Erhalten der Schulklassen mit deutscher Unterrichtssprache. Unterstaatssekretärin Christiane Cosmatu sprach über das Fortführen von Projekten und die Öffnung für neue Vorhaben des Departements für interethnische Beziehungen, das 2019 zum Jahr des Buches erklärt hat. Die Berichte der DFDR-Fachausschüsse für Schul- und Wirtschaftsfragen lagen in der Tischvorlage auf, letztgenannten stellte zusammenfassend Dr. Cristian Chioncel vor. Aus den Kommissionen des Rates der nationalen Minderheiten berichteten Carmen Cobli{ (Kultur), Christiane Cosmatu (Schule), Christian Töpfer (Rechtsfragen), Benjamin Józsa (Finanzfragen). Diskutiert wurde der im Parlament eingereichte Gesetzesentwurf des PSD-Abgeordneten Liviu Ple{oianu, demzufolge Organisationen, denen per Gerichtsentscheid die Rechtsnachfolge einer NS-Organisation bestätigt worden ist, aufgelöst werden sollen. MdP Gan] bat, die Anwälte des DFDR sollen feststellen, wie dem entgegnet werden könne, der DFDR-Geschäftsführer Benjamin Józsa forderte die möglicherweise gefährdeten Foren auf, dies dringend der Geschäftsstelle zu melden.
Vorgestellt wurden die Rechnungslegung und der Audit-Bericht für 2018 und einstimmig angenommen. Befürwortet wurde der Haushaltsvoranschlag für 2019 und bestätigt der 20-köpfige Landesvorstand. Angenommen haben die Vertreter die Endfassung des Strategiepapiers „Forum 2030“.
Dr. Fabritius hat die Vertreter über die Diskussionen des Vorstandes betreffend Teilnahme am Referendum und der Europawahl informiert. Der Vorstand hat beschlossen, die DFDR-Mitglieder und -Sympathisanten aufzufordern, zum Referendum zu gehen und die vom Staatspräsidenten gestellten Fragen zu bejahen. An der Europawahl sollte ebenfalls teilgenommen werden, in den kommenden Tagen wird der Landesvorstand beraten, ob eine Wahlempfehlung ausgesprochen wird oder nicht. Dem Vorstand hatte Józsa einen umfassenden Bericht über seine nunmehr fünfjährige Tätigkeit in diesem Amt vorgelegt. Der Vorstand hat den Antrag von Erwin Josef }igla befürwortet, Udo Puschnig die Goldene Ehrennadel des DFDR zu verleihen.