Klausenburg wird zur UNESCO-Filmstadt

Das „Hollywood Siebenbürgens“ soll weiterhin aufblühen

Klausenburg - Seit Anfang dieser Woche ist Klausenburg/Cluj-Napoca „Unesco City of Film“. Diese bedeutende Auszeichnung kommt heuer, anlässlich der 20. Jubiläumsfeier der Internationalen Filmfestspiele Transilvania (TIFF). Diese bringen jährlich nationale und internationale Persönlichkeiten wie Schauspieler, Filmemacher, Produzenten, Ton-  und Schnittmeister u.v.a. zusammen, bilden Studenten und Schüler aus, die sich für den Filmbereich interessieren. Allein bei der diesjährigen Auflage waren rund 100.000 Zuschauer bei den Vorführungen anwesend. TIFF gilt als eines der wichtigsten Festivals in der Region und nimmt sich vor, in Partnerschaft mit unterschiedlichen Kulturinstitutionen und Behörden, die Filmlandschaft hier weiterzuentwickeln. Das „Hollywood Siebenbürgens“, wie Klausenburg Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt war, dank der zahlreichen Filmproduktionen in den Transsylvania Studions von Jenö Janovics, soll weiterhin aufblühen, so die Vertreter des Festivals.

Die Welterbe-Hüter der Unesco haben Klausenburg in das Netzwerk der Creative Cities eingeschlossen, zu dem seit 2004 Städte ernannt werden, die einen bedeutenden Beitrag in den Kategorien Film, Literatur, Musik, Handwerk, Design, Medienkunst und Gastronomie leisten. Fast 300 Städte in mehr als 80 Ländern auf allen Kontinenten sind Teil des Netzwerkes. Die Mitglieder arbeiten zusammen, um Kreativität und Kreativwirtschaft, kulturelle Vielfalt und deren Bestehen zu fördern und Ideenaustausch und Partnerschaften zu unterstützen. Zu Filmstädten wurde Anfang der Woche auch Cannes (Frankreich) und Gdynia (Polen) ernannt. Klausenburg wird somit die erste rumänische Stadt, die den Titel „Unesco-Filmstadt“ erhält. Insgesamt 21 Städte weltweit, darunter auch Potsdam, erfreuen sich über diesen Status. Die erste Filmstadt war die englische Stadt Bradford, wo unter anderem der Streifen „Monty Python’s. Der Sinn des Lebens“ gedreht wurde.

Für die Zukunft plant das TIFF, in Zusammenarbeit mit Lokalbehörden und dem Klausenburger Kulturzentrum (Centrul Cultural Clujean), ein bedeutendes Zentrum zur Filmproduktion aufzubauen, das einheimische und ausländische Produzenten und somit Investitionen in die Lokalwirtschaft anzieht. Geplant ist auch die Gründung des ersten regionalen Filmfonds in Rumänien, wie auch die Entwicklung der Filmstudios im Rahmen des Regionalen Exzellenzzentrums für Kreative Industrien (CREIC), die Förderung der lokalen Filmproduktion und die Ausbildung von Profis im Filmbereich. Um dies zu erreichen sei eine Partnerschaft der Kulturagenten nötig. Die Zusammenarbeit der bereits genannten Klausenburger Institutionen, unter Beratung der drei lokalen Filmhochschulen, der Musikakademie „Gheorghe Dima“, des Clusters für Kreative Industrien und des CREIC führte auch zu diesem Titel - sie haben gemeinsam dafür geworben.

Tudor Giurgiu, Leiter des TIFF erklärte sich sehr erfreut über die Auszeichnung, es sei eine Anerkennung des Einflusses der Filmfestspiele auf die Stadt, die sich auf Kultur, Erziehung, Tourismus und Wirtschaft ausgewirkt haben. „TIFF hat das Kulturprofil der Stadt stark beeinflusst, hat zur Gründung neuer Filmhochschulengeführt. Klausenburg ist, zweifelsohne, eine Filmstadt“, so Giurgiu.