Hermannstadt – Ludwig van Beethovens Viertes Klavierkonzert in G Dur, op. 58, erklang am vergangenen Donnerstag im Thalia-Saal. Johannes Brahms’ Vierte Symphonie in E Moll ergänzte den Musikabend. In Begleitung der Hermannstädter Philharmoniker und unter Leitung des Dirigenten Walter Hilgers, begeisterte Heidemarie Wiesner, freiberufliche Konzertpianistin aus Berlin, auf Einladung des Deutschen Generalkonsulats Hermannstadt bereits zum fünften Mal das Hermannstädter Publikum. Als Zugabe spielte sie den von Carl Filtsch im Alter von neun Jahren komponierten Choral. Als Klavierspielerin seit dem Alter von fünf Jahren, studierte Heidemarie Wiesner an der Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig und am „Sweelinck Konservatorium“ in Amsterdam. Seither hatte sie zahlreiche internationale Auftritte, so in Deutschland, Italien, Österreich, Australien. Seit fünf Jahren konzertiert sie auch in Rumänien.
Nicht nur die Musik verbindet Heidemarie Wiesner mit Rumänien. Die Familie ihres Lebenspartners stammt aus Siebenbürgen. Selber sorbischer Abstammung, in Bautzen (Ostsachsen) geboren und aufgewachsen, unterstützt die Künstlerin traditionelle und zeitgenössische lokale Musik, wie etwa sorbische Kammermusik, obgleich, wie sie bestätigt, ihr künstlerischer Schwerpunkt Beethoven ist. Inhalt zu betonen ist der Musikerin weitaus wichtiger als technische Fertigkeiten zur Schau zu stellen, was sie auch bei Improvisationen beachtet. Auf die bewegende Interpretation des Klavierkonzertes Beethovens angesprochen, erläutert sie: „Ich kann mir das nicht aussuchen. Ich spiele so, wie ich es empfinde.“
Sehr gerne arbeitet Heidemarie Wiesner mit der Hermannstädter Philharmonie zusammen. Beschwingt erzählt sie von den gemeinsamen Proben, von der großartigen Musikalität und von dem phantastischen Einsatz der Musiker, dem fleißigen Üben. Für kommendes Jahr ist ein weiteres gemeinsames Konzert vorgesehen. Für das Reformationsjubiläum 2017 bereitet die Klavierspielerin in Zusammenarbeit mit einem Berliner Pfarrer und weiteren Musikern auch ein Sonderprogramm zu Martin Luther vor. Das Sonderprogramm soll auch in Hermannstadt aufgeführt werden.