Reschitza – Eine Stauwehr soll den Spiegel der Bersau/Bârzava im Weichbild des Stadtzentrums zu einem langgestreckten See anheben, ein Kleinwasserkraftwerk soll die nötige Energie liefern, um die Straßenbeleuchtung – wenigstens auf der langgestreckten Bersaupromenade – zu sichern. Und zur Not wolle die Stadt auf eine EU-Finanzierung dafür verzichten und die Investition aus ihrem Eigenaufkommen tätigen. Vorher aber muss der „technische Ausschuss“ der Verwaltung der Rumänischen Gewässer - „Apele Române“ - dafür sein Plazet geben. Das er vor drei Jahren, beim ersten Anlauf der Stadt in diese Richtung, verweigert hat.
Damals wollte Reschitza mit den Apele Române gemeinsam eine EU-Finanzierung dafür genehmigt bekommen. Es scheiterte an der Gewässerverwaltung. Nun meldet sich Bürgermeister Ioan Popa mit derselben Idee des Kleinwasserkraftwerks zurück: „Wir haben uns entschieden, dem Technisch-Wirtschaftlichen Ausschuss der Apele Române dieses Projekt noch einmal zu unterbreiten“, sagte er. „Ich glaube, es wird uns gelingen, das Projekt ohne eine EU-Finanzierung durchzubringen. Ich glaube, wir bringen dafür ausreichend eigene Ressourcen auf.“ Damit fällt auch die geplante grenzüberschreitende Finanzierung, die Reschitza gemeinsam mit dem serbischen Zrenjanin/Großbetschkerek geplant hatte (obwohl Bürgermeister Popa gerade dieser Tage auf Besuch in Großbetschkerek weilte...). Die Erklärung gab der Bürgermeister im Rahmen einer der Life-Konferenzen im Internet, die vom DFBB-Vorsitzenden Erwin Josef Țigla anlässlich des 250. Gründungsjubiläums der Schwerindustrie im Oberen Bersautal organisiert wurden.
„Unser Projekt im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sah vor, ein etwa 2,5 Meter hohes Stauwehr zu bauen und die Energie der aufgestauten Bersau für die öffentliche Beleuchtung am Bersauufer zu nutzen. Es wäre ein rund 800 Meter langer Stausee entstanden. Die Bersau – der Name kommt vom serbischen Brzo = schnell – hat ein ziemlich starkes Gefälle auf Stadtgebiet. Schon vor 250 Jahren war die Wasserkraft ein Grund zur Gründung von Reschitza. Der Rückstau der Bersau würde sich in etwa vom Bersauknie Richtung }erova-Tal bis zur Brücke an der Fantânilor-Straße erstrecken. Vor drei Jahren ist das Projekt nicht nur an den Apele Române gescheitert. Die serbischen Partner konnten ein Grundstück nicht übernehmen, das sie für ihr Vorhaben gebraucht hätten. Im Allgemeinen war aber die Meinung der EU gefürchtet, der nachgesagt wird, von Kleinkraftwerken nicht gerade begeistert zu sein. Nur stimmt das bloß bedingt: die EU hat zu Recht etwas gegen Kleinkraftwerke in den Bergen, an Gebirgsbächen und auf geschützten Arealen. Aber auf Stadtgebiet?! Ein Vergleich von Kleinkraftwerken an Gebirgsbächen in Naturschutzgebieten mit unserem Vorhaben an der Bersau in Reschitza ist absurd und abnorm.“