Temeswar - Erneut zum Verkauf angeboten wird das Kleinwasserkraftwerk Surduk. Es ist nicht das erste Mal, dass der Inhaber, die Landesgesellschaft Hidroelectrica, seit zwei Jahren in einer Umstrukturierung, einen neuen Besitzer für das einzige Kleinwasserkraftwerk des Kreises Temesch sucht. 2013 hat die Gesellschaft 21 Kleinwasserkraftwerke zum Gesamtpreis von 15,7 Millionen Euro und im Herbst 2014 weitere 27 mit einer Gesamtkapazität von 20,3 MW verkauft. Wie angekündigt, wird Hidroelectrica diesmal insgesamt 31 Kleinwasserkraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 25,7 MW für eine Summe von 70 Millionen Lei zum Verkauf anbieten. Die Versteigerung soll in der Zeitspanne 23.-26. November stattfinden. Diesmal möchte Hidroelectrica den eventuellen Käufern gar 20 Prozent Preisermäßigung gewähren.
Die 31 Kleinwasserkraftwerke befinden sich in den Landeskreisen Suceava, Kronstadt/Braşov, Hunedoara, Neamţ, Hermannstadt/Sibiu, Vâlcea, Maramureş, Arad, Argeş, Buzău, Temesch/Timiş, Vrancea und Bacău.
Hidroelectrica, ein staatliches Unternehmen, das vom Energie-Ministerium kontrolliert wird, befindet sich seit Beginn 2014 in einem Insolvenzverfahren. Ein langfristiger Geschäftsplan der Gesellschaft, bestimmt von der Firma Euro Insol, dem Gerichtsverwalter von Hidroelectrica, sieht vor, dass Hidroelectrica letztlich nur mit 23 Kleinwasserkraftwerke landesweit bleiben soll. Die Aktion ist Teil eines größeren Umstrukturierungsplans zur Gesundung dieses Landesunternehmens. Die Verkaufsaktion dieser Kleinwasserkraftwerke aus den verschiedensten Landeskreisen soll die erforderlichen Mittel einbringen, um andere wichtige Einheiten von Hidroelectrica sanieren und modernisieren zu können.
Für das Kleinwasserkraftwerk am größten See des Landeskreises Temesch, Surduk, im Nordosten des Kreises, nahe der Stadt Fatschet, beantragt die Gesellschaft eine Million Euro bzw. 4,5 Millionen Lei, plus MwSt. Das Kleinwasserkraftwerk, eigentlich am Fluss Gladna, einem Nebenfluss der Bega, wurde 1986, einige Jahre nach Fertigstellung des Stausees Surduk, von der Landesgesellschaft „Apele Române“ errichtet. Es ist mit zwei Hydroaggregaten Francis von je 0,85 MW bestückt, entwickelt also, wie die meisten dieser Kraftwerke, eine Gesamtkapazität von 1,7 MW.
Unter den eventuellen Käufern für das Kleinwasserkraftwerk Surduk befindet sich seit Anfang des Jahres auch der Temescher Kreisrat. In einer Sitzung haben die Kreisräte speziell über Für und Wider dieser geschäftlichen Anschaffung diskutiert. Der Temescher Kreisrat hat bekanntlich im Rahmen seiner langfristigen Pläne zur Modernisierung der Infrastruktur um den Stausee Surduk ein gewisses Interesse an diesem Ankauf. Das Kleinwasserkraftwerk könnte sich mit seiner Produktion von zwei MW pro Stunde als eine Alternative für die preisgünstige Stromversorgung in der Zone Lugosch-Fatschet entpuppen. Das derzeit von Hidroelectrica Karansebesch/Caransebeş verwaltete Kraftwerk ist auch heute noch funktional, wird jedoch von der Leitung von „Apele Române Banat“ nur dann angefahren, wenn das Wasservolumen des Stausees dies erlaubt. Einen großen und schnellen Gewinn verspricht dieses Kraftwerk, wie auch die anderen derartigen Kleinwasserkraftwerke, eventuellen Ankäufern kaum. Außerdem besteht für alle Käufer die Bedingung, dass das Kleinwasserkraftwerk für minimal fünf Jahre die Stromerzeugung fortzusetzen hat. Höchstens könnten einige Unternehmer aus der Öko-Branche daran interessiert sein: Diese erhalten nämlich für die Produktion von Öko-Energie staatliche Zuwendungen im Rahmen des Energie-Landesprogramms.