Hermannstadt - Vergangene Woche bewilligte der Hermannstädter Kreisrat einen finanziellen Zuschuss von 2,2 Millionen Lei für das Kreiskrankenhaus, in dieser Woche versprach Kreisratspräsident Ioan Cindrea kurzfristige Investitionen in Höhe von weiteren 156.000 Lei. Mit dem Geld sollen Klimaanlagen und Thermopanfenster für Krankenzimmer angeschafft werden. Außerdem kündete er in den kommenden vier Jahren größere Investitionen im gesamten Spitalsgebäude an.
Kreisratspräsident Cindrea hat den Gesundheitsbereich bei seinem Amtsantritt bekanntlich zu seiner Priorität Null erklärt und lässt seinen Worten nun Taten folgen. Aus gegebenem Anlass verlegte er am Dienstag seine wöchentliche Pressekonferenz in die Räume des Spitals, wo er gemeinsam mit dem kürzlich berufenen Interimsdirektor Dr. Liviu Cotârlă die jüngsten Pläne vorstellte. Angesichts der anhaltenden Hitzewelle sah die Krankenhausleitung die Notwendigkeit, zumindest einen Teil der Krankenzimmer mit Klimaanlagen auszustatten.
„Wir werden die ersten 45 Klimaanlagen so schnell wie möglich anschaffen“, so Cindrea, „damit alle Patienten in den großen Salons des Kreiskrankenhauses von besseren Bedingungen profitieren können“. Man werde die Apparate direkt erwerben, ergänzte Krankenhausleiter Cotârlă. Eingeplant seien Kosten von 86.000 Lei inkl. Mehrwertsteuer. Die Anschaffung selbst hat eher symbolischen Charakter, da nur eine kleine Zahl von Patienten profitieren wird. Insgesamt benötige man im Krankenhaus rund 450 Klimaanlagen, meinte der Direktor.
Zusätzlich sollen ab Herbst für etwa 70.000 Lei Thermopanfenster in der Klinik für Infektionskrankheiten eingebaut werden. Ursprünglich hatte der Kreisrat das Geld für die Planung von umfassenden Modernisierungsarbeiten eingeplant. Da die Dienstleistungen noch nicht in Auftrag gegeben wurden, habe man das Geld umgewidmet.
Die beiden Parteikollegen Cindrea und Cotârlă arbeiten indessen an einem Investitionsplan für die kommenden vier Jahre, so zumindest verlautbarten sie auf der Pressekonferenz. Von der „umfassenden Reparatur“ soll das gesamte Kreiskrankenhaus im Innen- und Außenbereich profitieren, bis zum 15. August sollen Details erarbeitet werden. Durch eine Mansardierung des Gebäudes soll die Kapazität um ein Drittel steigen. Über die zu erwartenden Kosten gaben Cindrea und Cotârlă am Dienstag keine Auskunft; wie das Vorhaben mit dem von der Stadt favorisierten Neubau eines Krankenhauses in Einklang steht ebenfalls nicht.
Außerdem will Cindrea eine Untersuchung der Modernisierungsarbeiten in der Geburtshilfestation eingeleiten. Diese dauerten seit einem Jahr an und würden sehr langsam vorangehen. Es handelt sich hierbei um einen 13 Millionen Lei-Vorhaben, dass aus Mitteln der Weltbank und des Kreisrates finanziert wird. Bekannt gegeben wurde ferner, dass das Gesundheitsministerium vier bislang blockierte Arztstellen freigegeben hat, die bereits ausgeschrieben sind, und zwar ein Pathologe, zwei Stellen in der Notaufnahme und ein Dialysearzt.
Das Kreiskrankenhaus ist das größte Krankenhaus im Kreis Hermannstadt. Es beschäftigt 2001 Mitarbeiter und verfügt über 1054 Betten.