Knoblauchknollen zum Empfang

Große Sympathie bei der Gala-Vorführung der Komödie „Usturoi“

Hermannstadt - Die Gala-Vorführung des in unabhängiger Produktion 2012 in nur 14 Tagen gedrehten Films „Usturoi“ (Knoblauch) in Hermannstadt/Sibiu wurde letzten Freitag sehr gut besucht. Der in Miami lebende Regisseur Lucian Alexandrescu und der Produzent Radu Băzăvan sind beide Hermannstädter. Es gab Knoblauchknollen zum Empfang und gute Stimmung zum Abschluss. „Ich freue mich, dass ihr so zahlreich zu dieser Filmvorführung gekommen seid! Ich sehe viele junge Leute im Saal und das freut mich umso mehr, als dieser Film auch für junge Leute gedacht ist“, eröffnete der charismatische Produzent die Fragerunde. Obwohl die Komödie bereits bei mehreren Festivals gespielt wurde und in Klausenburg/Cluj-Napoca sowohl bei TIFF 2014 als auch bei Comedy Cluj 2014 den Saal füllte und sogar den Rekord der Zuschauerzahl der letzten 25 Jahre brach, bleibt es immer noch schwierig, den Film zu gut besuchten Zeiten in die Kinos zu bringen. Die Nachfrage des Publikums würde mit Sicherheit dazu verhelfen.

Die Komödie fand viel Sympathie bei den Zuschauern, die merklich aufgeheitert viele Fragen zu stellen hatten, auch an den Hauptdarsteller Sebastian Topan. Von Details über die Ausstattung bis hin zu Vergewisserungen über die Lebensechtheit der Szenen, die Neugierde war nicht zu verkennen. Im in den Kreisen Klausenburg und Sălaj gedrehten Film sind zahlreiche Figuren aus dem wirklichen Leben mit aufgenommen, laut Produzent, um Schönes aus der Region zu zeigen. So auch eine Szene mit dem ältesten Schmied der Region, der bei der Arbeit in seiner Werkstatt gezeigt wird. Die sehr rhythmische Musik der Holländischen Band Trio C Tot De Derde, sowie von de ViLLy, Fero Cont (Cluj), und Stan Kolev (USA), aber auch die gelungene Mischung von Realität und Allegorie überspielen die vielleicht absichtliche, gelegentliche Langatmigkeit im Handlungsfaden des Films oder das hie und da, doch zu offensichtlich für die Kamera gespielte Verhalten der Protagonisten. Gerade die Mischung  aus scheinbar unvermittelter Wirklichkeit mit Inszenierungen führt dazu, dass man vergisst, dass man nur Zuschauer ist. Man glaubt, man sei selbst im Film, gleich um die Ecke, und könnte den Protagonisten zurufen. Einiges im Film könnte im benachbarten Dorf geschehen, vieles geschieht tatsächlich.

Humorvoll erzählt der Film, wie zwei Jungen versuchen, zu Geld zu kommen, um dem älteren Bruder des einen Jungen, der dem Roma-Klan „Ceapă“ (Zwiebel) angehört, zu ermöglichen, ein Mädchen aus dem viel wohlhabenderen Klan „Usturoi“ zu heiraten. Überzeugt, dass Schauspieler viel Geld haben, laufen die Jungen von Zuhause weg, um ihr Glück in Klausenburg oder Hollywood zu versuchen. Ihre abenteuerliche Reise endet in Klausenburg. Die Ausreißer werden in einem Polizeiauto zurück nach Hause gefahren. Unterwegs erfahren sie allerdings eine Geschichte, die zu guter Letzt doch noch die gewünschte Heirat des älteren Bruders ermöglichen wird. Die Leichtigkeit und Unverblümtheit mit der in der Komödie große Themen wie interethnische Beziehungen, Gewalt, Aberglaube oder Erziehung aufgegriffen werden, ohne an Tiefgang zu verlieren, ist faszinierend und stimmt optimistisch.