Hermannstadt - Welche kulinarischen Traditionen gibt es im Kreis Hermannstadt/Sibiu? Dieser Frage widmet sich das Kreiszentrum für die Bewahrung und Förderung der traditionellen Kultur „Cindrelul-Junii“ in einem kürzlich gestarteten Projekt.
Das Projekt ist das erste dieser Art – bis zum 18. Oktober soll eine interdisziplinäre Forschungsgruppe ein umfassendes Bild der Kochkultur in den fünf historischen Landschaften des Kreises zeichen: M²rginimea Sibiului, Harbachtal/Valea Hârtibaciului, Alt-Land/Țara Oltului, Zeckesch/Țara Secașului, Kokelland/Valea Târnavelor. Gesammelt und dokumentiert werden Rezepte, die Art und Weise, wie die Menschen kochen, die verwendeten Küchengeräte und die Anlässe, zu denen (bestimmte) Speisen auf den Tisch kommen.
Zu den kulinarischen Traditionen gehörten beispielsweise das Festessen von Söhnen und Vätern zu Weihnachten oder das Essensritual der Brautleute und ihrer Zeugen eine Woche nach der Hochzeit; die Kochkultur färbte ebenso auf andere Lebensbereiche ab, wovon das „Hühnerlied“ oder das „Krautwickellied“ zeugen. Viele der einst existierenden Bräuche würden heute nicht mehr praktiziert, heißt es in einer Meldung des Kreiszentrums. Bis jetzt habe die Projektgruppe mehrere ältere Bewohner in den Orten Alămor und Turnu Roșu besucht. Das Projekt wird mit 36.000 Lei aus dem nationalen Kulturfonds finanziert.