Hermannstadt - Durch zwei Etappensiege bei den Bergankünften am Bulea-See/Bâlea Lac und auf der Hohen Rinne/Păltiniş sicherte sich Egan Bernal den Sieg beim Hermannstädter Radrennen „Sibiu Cycling Tour“. Der Kolumbianer folgt damit auf Nikolay Mihaylov, der die Rundfahrt im vergangenen Jahr gewinnen konnte und in diesem Jahr den 29. Platz belegte. Das Rennen führte die 110 gestarteten Fahrer in vier Etappen durch den Kreis Hermannstadt/Sibiu. Der Prolog wurde wie auch in den Jahren zuvor in der Hermannstädter Altstadt ausgetragen. Gewonnen hat den 2,3 Kilometer kurzen Rundkurs der Italiener Andrea Palini. Den ersten Etappensieg sicherte sich Edwin Ávila mit 43 Sekunden Vorsprung auf das Hauptfeld. Die 211,8 Kilometer lange Etappe führte von Hermannstadt über Marktschelken/Şeica Mare nach Blasendorf/Blaj und über Weingartskirchen/Vingard und Reußmarkt/Miercurea Sibiului zurück nach Hermannstadt.
Die Entscheidung über den Sieg der Rundfahrt fiel am Freitag am Bulea-See. An der Spitze des Feldes fuhr eine kleine Gruppe um den Gesamtführenden Edwin Ávila, den Sieger vom Vortag. Als dieser sechs Kilometer vor dem Ziel das Tempo nicht mehr halten konnte, attackierten Daniel Jaramillo und Gabriel Reguero, doch beide konnten sich nicht entscheidend von der Gruppe absetzen. Ein Gegenangriff von Egan Bernal war erfolgreicher und der Kolumbianer kam mit einem Vorsprung von 1:22 Minuten auf den Schweizer Colin Stüssi als erster auf 2040 Metern an. Seine Leistung vom Vortag bestätigte Bernal, der fortan das Gelbe Trikot des Gesamtführenden trug, auch bei der Ankunft auf der Hohen Rinne. Abermals attackierte der Kolumbianer wenige Kilometer vor dem Ziel und wieder hatte Colin Stüssi mit 11 Sekunden Rückstand das Nachsehen.
Die abschließende vierte Etappe führte die Fahrer am Sonntag über 148,4 Kilometer von Hermannstadt über Mediasch nach Scharosch und über Birthälm/Biertan und Leschkirch/Nocrich wieder zurück nach Hermannstadt, wo die Rundfahrt auf dem Großen Ring/Piaţa Mare endete. Den letzten Etappensieg sicherte sich Lokalmatador Eduard-Michael Grosu aus Zărneşti im Sprint, der auch das Rote Trikot als bester rumänischer Fahrer mit nach Hause nehmen durfte. Im Gesamtklassement platzierten sich hinter Egan Bernal vom Team Androni Giocattoli-Sidermec, der die 734 Kilometer in 18:19:33 Stunden absolvierte, die beiden Schweizer Colin Stüssi und Valentin Baillifard. Bester Deutscher wurde Nikodemus Holler (20.) vom Team Bike Aid.