Kommt noch ein deutscher Investor?

Reschitza – Den Namen der Firma könne er noch nicht öffentlich machen, sagte ein erwartungsfreudiger Bürgermeister Ioan Popa den Medien zu Beginn dieser Woche, doch es bestünden gute Chancen, dass nach der bayerischen EMZ eine weitere Firma aus Deutschland sich in Reschitza ansiedelt. Die Vertreter einer Produktionsgesellschaft, die mehrschichtige Zimmerei- und Tischlereiarbeiten durchführt, habe mit ihm Kontakt aufgenommen – das könne er bereits mitteilen – und ihm ihre Ansiedlungsbedingungen vorgestellt. Allerdings hätten die Delegierten der Firma Sondierungsgespräche auch in anderen Städten geführt.

In Reschitza hätten sie nach einer Gewerbefläche von vier bis fünf Hektar Größe gefragt. Im mit EU-Mitteln angelegten stadteigenen Gewerbepark Nr.1 gäbe es inzwischen zwar keinen Platz mehr, doch im Gewerbepark Nr.2 besitze die Stadt ein gut zehn Hektar großes vollkommen erschlossenes Grundstück mit Eisenbahnanschluss. Das liegt auf jenem Gelände, wo vor der Wende ein riesiges Koks- und Chemisches Werk (im Volksmund spöttisch: „uzina chixo-comic˛“) entstehen sollte, ein Vorhaben, das zu einem der größten staatlichen Investmentflops der späten Ceau{escu-Ära wurde. Hier hatte zur Zeit von Bürgermeister Liviu Sp˛taru (2004-2008) die Baufirma der österreichischen „Gebrüder Haider“ ein großes Gelände zur Gründung einer Rumänien-Niederlassung erworben - die aber nie zustandekam, aus welchen Gründen auch immer. Von diesem „Haider-Gelände“ hat die Stadt jüngst zehn Hektar übernommen. Dieses Gelände schien, so der Eindruck von Bürgermeister Popa, den Standortsuchenden der deutschen Firma irgendwie zuzusagen, zumal sie sich eingehend auch den Zustand der darauf oder in der Nähe befindlichen Industriehallen angeschaut haben. Diese waren im Besitz des Reschitzaer Maschinenbauwerks UCMR, doch sind sie heute nicht Teil des Umorganisierungsplans des seit einem Dutzend Jahren zahlungsunfähigen Betriebs (ADZ berichtete ausführlich vom Kaufvorhaben von Hidroelectrica betreffs UCMR).

Popa ließ außerdem vage wissen, dass es sich beim „deutschen Investor“ um eine Firma handle, die in Rumänien eine Niederlassung zu gründen beabsichtigt. Nach Reschitza seien die Standortsuchenden „nach Besuchen in weiteren Städten Rumäniens“ gelangt: „Zu mir kamen sie, nachdem sie in Hunedoara waren“, sagte Popa. „So etwas läuft im Allgemeinen nach demselben Schema ab: man fährt nach Hermannstadt, nach Diemrich/Deva, nach Hunedoara, schaut sich die Lokalitäten an, die verfügbar sind, wägt ab und bespricht untereinander, was jeder so für das Beste hält für eine Investition. Genauso war es mit EMZ gelaufen. Hoffen wir, dass es in diesem Fall genauso läuft…“