Reschitza – Wenn Präsident Klaus W. Johannis das Lohnerhöhungsgesetz für die Regional- und Kommunalpolitiker unterzeichnet, bekommen diese ab 1. November Lohnerhöhungen, die jeden Vergleich mit den Monatseinkommen ihrer Wähler, der Normalverdiener, in den Schatten stellen. Die Lohnerhöhungen sind so unverschämt, dass sie unbedingt bekanntgemacht werden müssen.
Der Kreisratspräsident von Karasch-Severin, Romeo Dunca (PNL), bei-spielsweise, der bisher administrativ wahrlich keine Bäume ausgerissen hat, wird nach dem Willen der rumänischen Parlamentarier (die nur knapp eine Erhöhung ihrer eigenen Einkommen und Diäten vertrottelt haben) ab November um 4230 Lei mehr als bisher, also 22.950 Lei brutto kassieren (bisher waren es auch nicht zu knappe 18.720 Lei...). Seine beiden Stellvertreter, Marius Isac und Ovidiu Rădoi (beide PNL und Großmeister der Farblosigkeit), kassieren künftig je 20.400 Lei brutto, also um 3760 Lei mehr als bisher (eine Mehrsumme, für die sie jeder Fabrikarbeiter beneiden muss). Bisher, wie leicht nachzurechnen, kassierten sie monatlich 16.640 Lei brutto.
Der Bürgermeister des Kreisvororts, Reschitza, Ioan Popa (PNL), und seine beiden Stellvertreter, Mădălina Chiosa und Adrian Dacica (beide PNL) haben genau dieselben Monatseinkommen wie die Spitzen des Kreisrats, und zwar auch bei vergleichbaren Mehrsummen gegenüber der bisherigen Entlohnung, weil die vorgegebenen Lohnschemata den Lohn der Kreisratsvorsitzenden und ihrer Stellvertreter mit jenem der Bürgermeister und Vizebürgermeister der Kreisstädte gleichsetzen.
Die Bürgermeister der Städte des Banater Berglands mit einer Einwohnerzahl zwischen 10.001 und 20.000 Einwohnern – das sind Mirel Patriciu Pascu, PSD, Bokschan; Luca Mălăiescu, PSD, Ferdinandsberg; Ion Chisăliță, PSD, Neumoldowa; Dumitru Ursu, PSD, Orawitza – hatten bislang Monatseinkommen von brutto 12.480 Lei. Sie werden ab dem 1. November (wie gesagt: wenn Johannis rechtzeitig unterzeichnet...) je 15.300 Lei brutto kassieren. Cristian Miclău (PNL), der Bürgermeister von Herkulesbad, sowie der Bürgermeister von Anina (der Posten ist nicht besetzt...), als Oberhäupter von Städtchen mit weniger als 10.000 Einwohnern, werden um 2585 Lei mehr verdienen als bisher, also 14.025 Lei brutto.
Auch auf Gemeindeebene steigen die Löhne der Gemeindeväter je nach Einwohnerzahl (und die Bezüge der Kreis-, Stadt- und Gemeinderäte, die nach dem Einkommen der Höchstverdiener auf der jeweiligen Ebene berechnet werden, steigen selbstverständlich mit...). Gemeindeväter von Ortschaften mit bis zu 3000 Einwohnern (Fallbeispiel: der Schwiegersohn des PNL-Senators Ion Marcel Vela, der bei der Heirat den politisch bewährten Namen seiner Frau angenommen hat – Cristian Vela, Bürgermeister in Armeniș) hatten bisher ein Monatseinkommen von 8320 Lei brutto und werden ab 1. November 10.200 Lei Brutto bekommen. Die Vizebürgermeister solcher Gemeinden, die bisher 6240 Lei brutto kassiert haben, streichen ab dem 1. November 7650 Lei brutto ein. Im Fall der Gemeinden mit 3001 bis 5000 Einwohnern beträgt die Lohnerhöhung 2115 Lei, steigt also beim Bürgermeister auf 11.475 Lei, während ihre Stellvertreter 8925 Lei brutto kassieren werden, um 1645 Lei mehr als bisher.
Für EU-Projekte, Lebensmittelzulagen, Stresszulagen, usw., gibt es weitere zusätzliche Vergütungen, die in manchen Fällen auf bis zu weiteren 50 Prozent Lohnzulagen ansteigen können...