Lowrin/Temeswar (ADZ) – Bei einer groß angelegten Aktion der Polizei im Kreis Temesch sind am Montag sieben Wohn- und Geschäftsräume durchsucht worden. Die Ermittlungen stehen im Zusammenhang mit zwei Fällen von Wirtschafts- und Urkundenkriminalität.
Nach Angaben der Temescher Kreispolizei wurden die Durchsuchungen im Rahmen der landesweiten Operation „Jupiter“ unter Leitung der Generalstaatsanwaltschaft in Bukarest durchgeführt. In einem der Verfahren geht es um Betrug, Urkundenfälschung und Bildung einer kriminellen Vereinigung. Hauptverdächtigter ist ein 62-jähriger Mann, der eine Baufirma unter falschen Angaben übernommen und anschließend ein Firmengrundstück im Wert von rund 1,6 Millionen Euro veräußert haben soll.
Im zweiten Fall richten sich die Ermittlungen gegen einen 49-jährigen Pastor und PNL-Kreisrat aus Lowrin, der an der Spitze einer humanitären Vereinigung steht. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft soll der Mann Spenden- und Sponsorengelder, die für soziale Projekte bestimmt waren, für private Zwecke verwendet haben. Mit dem Geld habe er Immobilien errichtet und diese später vermietet, ohne die Mieteinnahmen zu deklarieren. Der Verdacht lautet auf Steuerhinterziehung und Veruntreuung. Wie die Ermittler mitteilten, wurden im Zuge der Durchsuchungen zahlreiche Finanzunterlagen, weitere Dokumente und ein Mobiltelefon beschlagnahmt. Die Ermittlungen dauern an. Ziel sei es, den entstandenen Schaden zu beziffern und die Verantwortlichen strafrechtlich zur Rechenschaft zu ziehen.
Nach Informationen aus Parteikreisen handelt es sich bei dem 49-Jährigen um Laurențiu Grigore Timiș, Mitglied des Kreisrats Temesch und Pastor einer neuprotestantischen Gemeinde. Er soll in der Vergangenheit vom früheren Führungsduo des Temescher PNL-Kreisverbands, Nicolae Robu und Alin Popoviciu, politisch gefördert worden sein.




