Hermannstadt – Zusammen mit Daniela Cîmpean, der Hermannstädter Kreistagspräsidentin sowie Horaţiu Marin, dem Subpräfekten des Kreises, besuchte der deutsche Konsul Hans Erich Tischler am vergangenen Freitag das Werk der Continental AG in Hermannstadt/Sibiu. Der Automobilzulieferer hat seit 2004 rund 1,46 Milliarden Lei in das Hermannstädter Werk investiert, ist mit über 4000 Angestellten der größte private Arbeitgeber der Stadt und hat als solcher, wegen seiner Größe, besondere Anliegen und Interessen gegenüber den lokalen Behörden.
Das Firmengelände im Industriegebiet West wird von fünf städtischen und zwölf continentaleigenen regionalen Buslinien angefahren. Fast alle Hermannstädter Continental-Angestellten arbeiten hier – weitere Büroflächen hat das Unternehmen in Schellenberg angemietet – die zügige Anfahrt zu Schichtbeginn ist dementsprechend wichtig. Viele der Angestellten kommen mit dem eigenen Auto, auch weil der öffentliche Transport über die Stadtgrenze hinaus schwierig ist. Erst vor einigen Monaten wurde der firmeneigene Parkplatz ausgebaut, erklärte Geschäftsführer Oswald Kolb den politischen Repräsentanten. Aus Heltau/Cisnădie ist es möglich, das Werksgelände um 6.30 Uhr in der Früh in zwanzig Minuten zu erreichen, zu anderen Tageszeiten kann es allerdings bis zu einer Stunde dauern. „Die Dörfer und kleinen Ortschaften müssen besser an Hermannstadt angeschlossen werden“, konstatierte Kolb. „ Ein Verbund des öffentlichen Nahverkehrs unter Einschluss der Nachbargemeinden wäre notwendig.“
Das zweite große Anliegen des Unternehmens stellte Lăcrămioara Dărăban, die Leiterin der Abteilung für Personalwesen, heraus. Zum Thema duale Ausbildung sagte sie: „Die Frage ist nicht, ob wir sie brauchen, sondern wie sie ausgeführt wird.“
Bereits seit 2006 arbeitet Continental in einem vom Bildungsministerium akkreditiert Projekt mit der „Grupul Scolar Energetic“ in der technischen Berufsausbildung zusammen, in welchem ein Großteil der Elektroniker und Elektrotechniker ausgebildet werden. Konsul Hans Erich Tischler führte die „Deutsche Berufsschule Kronstadt“ als positives Beispiel der dualen Berufsausbildung an. Diese hat sich seit ihrer Eröffnung im September 2012 erfolgreich etabliert und bildet derzeit rund 850 Schüler zu Mechatronikern, Schweißern, Werkzeugmechanikern oder Elektromechanikern aus. „Eine duale Ausbildung muss in der Gesellschaft akzeptiert und attraktiv sein, ist sie das nicht, können wir machen was wir wollen, dann gehen die jungen Menschen an die Universität“, stellte Oswald Kolb fest.
Im Anschluss an die Diskussionsrunde zwischen Vertretern von Continental sowie Daniela Cîmpean, Horaţiu Marin und Hans Erich Tischler führte Produktionsleiter Harald Friedrich durch die Werkshallen des Unternehmens.