Kontrollen bei Schädlingsbekämpfungsfirmen

Keine Vergiftungsgefahr mehr in evakuierten Wohnblocks

Temeswar – Das rumänische Gesundheitsministerium, das Innenministerium und die Nationale Sanitär-Veterinärbehörde haben Mitte dieser Woche angekündigt, dass großangelegte Kontrollen bei allen rumänischen Unternehmen, die im Bereich der Schädlings- und Insektenbekämpfung aktiv sind, ab dieser Woche stattfinden werden. Diese Maßnahme wurde getroffen, nachdem am vergangenen Wochenende drei Menschen in Temeswar/Timişoara an den Folgen einer Vergiftung mit einem Schädlingsbekämpfungsmittel, das fahrlässig verwendet wurde, starben (die ADZ berichtete).

Das tragische Ereignis, das sich im Studentenviertel zugetragen hatte, brachte mittlerweile weitere Erkenntnisse ans Licht. Am Mittwoch sollen mehrere Polizisten, die in den beiden betroffenen Wohnblocks Beweismaterial gesammelt hatten, ins Krankenhaus gebracht worden sein, einige davon mit leichten Symptomen einer Vergiftung. 

Drei Wohnblocks wurden im Campus am Montagabend evakuiert – einer in der Mioriţa-Straße Nr. 8 (jener, in dem die drei Verstorbenen gewohnt hatten), Nr. 4 und einer in der Vaida-Voievod-Straße Nr. 1. Am Donnerstag stellten die Behörden fest, dass in dem letzteren Hochhaus ein Mensch zurückgeblieben war – ein Rentner, der seit Montag ungestört in seiner Wohnung weiterhin hausen konnte, ohne von den Beamten entdeckt worden zu sein.

Ans Licht kam auch die traurige Geschichte der 29-jährigen Mutter, die zusammen mit ihrem dreijährigen Sohn an den Folgen der Vergiftung sterben musste. Crina Elena Bota war eine ehemalige Obdachlose aus Temeswar, die es geschafft hatte, der Misere zu entkommen, den Mann fürs Leben zu finden, einen Jungen, Darius, zur Welt zu bringen und sich somit ein neues, normales Leben aufzubauen. Ihr 56-jähriger Mann, der bis gestern noch im Krankenhaus gelegen war, begleitete Crina und Darius zu Grabe im Friedhof an der Stuparilor-Straße, wo auch die Schwester der Frau begraben liegt. 

Die Bewohner der Wohnblocks in der Mioriţa-Str. 4 und in der Vaida-Voievod-Str. 1 konnten mittlerweile nach Hause zurückkehren. Laut Aussagen der Behörden herrsche in dem anderen Hochhaus ebenfalls keine Vergiftungsgefahr mehr.