Kronstadt – Die Absicht der Kronstädter Stadtverwaltung, über einen Kredit in Höhe von 25 Millionen Euro bei der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) 100 neue Dieselbusse für den Kronstädter öffentlichen Verkehr zu kaufen, führte zu weiteren Stellungnahmen betreffend die Luftverschmutzung in Kronstadt/Braşov. Bürgermeister George Scripcaru stellte die vom Umweltministerium bekannt gegebenen Werte der Luftverschmutzung in Frage.
Es sei ungewöhnlich, die Luftverschmutzung unmittelbar in der Nähe von stark befahrenen Straßenkreuzungen zu messen, wie das in Kronstadt der Fall sei. Dort seien überdurchschnittliche Werte zu verzeichnen, die man aber nicht als stellvertretend fürs ganze Stadtgebiet betrachten sollte. Scripcaru setzte noch eins hinzu: wenn die Mitarbeiter der „Ceasul Rău“-Gaststätte um neun Uhr, ihre Grillstände betriebsbereit machen, so entsteht Rauch, der prompt auch auf den Diagrammen der benachbarten Messstation auftaucht. Forums-Stadradt Arnold Ungar bezweifelte ebenfalls die Tatsache, dass Kronstadt zu den Städten gehöre, die eine besonders schlechte Luftqualität aufweisen. In der Stadt selber gebe es so gut wie keine nennenswerte industrielle Tätigkeit und die Kronstädter werden für ihre Gebirgsluft in anderen Städten beneidet. Wenn Kronstadt so schlecht stehe, dann müssten die Zustände in Bukarest direkt als lebensgefährlich gelten, sagte Ungar.
Der zweite Vertreter des Kronstädter Deutschen Forums im Stadtrat, Christian Macedonschi, hatte die Kreditaufnahme bei EBWE besonders kritisch bewertet und schlug als Alternative die auch von EU-Förderprogrammen bevorzugten elektrischen Verkehrsmittel vor (Trolleybusse, Straßenbahn, Elektrobusse). Auch die Leitung der Kronstädter USR-Filiale (im Stadtrat nicht vertreten) spricht sich für den Ankauf von weniger Bussen aus, die aber umweltverträglicher sein sollten, also Busse mit elektrischem Antrieb oder zumindest mit Hybridmotoren (klassisch und elektrisch).
Seitens des Bürgermeisteramtes kam es auch zu einer ersten Reaktion zu diesem Thema: die zu erwerbenden Dieselbusse seien viel umweltverträglicher (Euro-6-Klasse) als die zur Zeit benutzten (Euro 2). Der Ankauf der 100 neuen Busse sei erst die erste Etappe für das Ersetzen des Fuhrparks – in einer weiteren Etappe sollen dann auch Hybrid- oder elektrische Busse gekauft werden mit Nutzung des operationellen-regionalen EU-Programms, Achse 4.1