Temeswar - Die Flüchtlingswelle nach Europa könnte im wahrsten Sinne des Wortes neue Wege gehen. Nachdem Österreich und Slowenien ihre Grenzkontrollen verschärft haben, hat eine mögliche Routen-Änderung der Migranten aus Asien und Nordafrika die Behörden dies- und jenseits der rumänisch-ungarischen Grenze in Alarmbereitschaft versetzt. Während der ungarische Außenminister Peter Szijjártó auch am ungarisch-rumänischen Grenzstreifen einen Schutzwall gegen Flüchtlinge plant, wollen in Westrumänien Grenzschutz und Gendarmerie enger zusammenarbeiten. Sollte der Zug der Migranten künftig versuchen, über Griechenland, Bulgarien und Rumänien nach Westeuropa zu gelangen, werde Ungarn in der Lage sein, rasch einen Zaun an der Grenze zu Rumänien zu errichten, wird Szijjarto von Mediafax zitiert.
Die Regionale Grenzschutzbehörde in Temeswar/Timişoara will über ihre Inspektorate in den Verwaltungskreisen Temesch und Karasch-Severin mit der Mobilen Gendarmerie-Einheit des Kreises Temesch zusammenarbeiten. So beabsichtigt die Gendarmerie auf Abruf die Grenzschützer sowohl an den Grenzübergängen, als auch bei der Kontrolle der grünen Grenze zu unterstützen, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der beiden Institutionen. Vor dem Hintergrund dieser Kooperation hat die Gendarmerie bereits am vergangenen Wochenende den Grenzschutz unterstützt, als 60 Migranten bei Kleinkomlosch/Comloşu Mic im Kreis Temesch versucht hatten, im Abschnitt des Grenzüberganges bei Lunga illegal die serbisch-rumänische Grenze zu überschreiten, um danach nach Westeuropa zu gelangen. 41 kamen aus Pakistan, zwölf aus Marokko, fünf aus Somalia und je einer aus dem Iran bzw. dem Sudan.