Reschitza – Aus keiner offiziellen Übersicht zum Stand der Corona-Pandemie ist ersichtlich, dass es im Banater Bergland eine Ortschaft gäbe, wo die Inzidenzrate der Erkrankungen über drei per tausend Einwohner liegt. Und doch hat der Katastrophenschutz auf seiner jüngsten, vom Präfekten einberufenen Tagung, festgestellt, dass es diese (bisherige) Ausnahme gibt: die Gemeinde Buchin, eine der reichsten des Banater Berglands und lange Zeit die einzige, die sich aus ihren Eigeneinkünften erhalten und verwalten kann. Dies, weil auf ihrem Gebiet seit der Wende sehr viele Industrieansiedlungen existieren und also sehr viele Arbeitnehmer hierher pendeln, was ihr ein erhebliches Einkommen aus der Lohnsteuer sichert.
Der Katastrophenschutz analysierte auf Initiative des Präfekten Cristian Gâfu die Daten der Internetplattform Corona-Forms und verglich die Erkrankungsfälle an SARS-CoV-2 in Karansebesch und in der Gemeinde Buchin. Mit der Schlussfolgerung, dass die Daten nicht stimmen können. Es kommen dort nämlich fünf Personen vor, die laut Corona-Forms in Karansebesch ihren festen Wohnsitz haben. Nachforschungen ergaben, dass diese fünf Erkrankten eigentlich in Valea Timi{ului, Gemeinde Buchin, leben, nicht dort, wo sie laut Bevölkerungsübersicht ihren festen Wohnsitz haben. Somit gibt es in der Gemeinde Buchin sieben, nicht zwei Corona-Erkrankungen, wie die offiziellen Übersichten besagen.
Daraufhin hielt der Präfekt die Gesundheitsbehörde DSP an, für die Gemeinde Buchin die Inzidenzrate im Licht dieser Erkenntnis auszurechnen. Was herauskam: 3,46/1000 Einwohner. Was heißt, dass ab dem 12. August für Buchin schärfere Restriktivmaßnahmen eingeführt werden müssen, aufgrund des Beschlusses 91/11.8.2021 des Katastrophenschutzes und im Einklang mit dem Regierungsbeschluss HG 826/2021. Sämtliche Versammlungen jeder Art sind ab sofort verboten, einschließlich private Feste mit Teilnehmern außerhalb des engsten Familienkreises, alle Restaurants und Cafés werden geschlossen, einschließlich deren Terrassen, desgleichen Sport- und Fitnesssäle (wenn nicht für jeden Gast mindestens 7 Quadratmeter in seinem Umfeld freigelassen werden können), Clubs und Discos. Die Maßnahme gilt für 14 Tage, bis zum 26. August, wenn deren Effekte geprüft und über ihre Beibehaltung – oder nicht – entschieden wird.
Im Banater Bergland gibt es gegenwärtig drei Gemeinden mit einer Inzidenzrate über eins per tausend: Buchin (2,46), Zorlențu Mare (1,87) und Brebu (1,68). Im Reschitzaer Kreiskrankenhaus für Notfälle werden vier an Covid-19 erkrankte Patienten behandelt (zwei auf der Intensivstation), sechs im munizipalen Krankenhaus für Notfälle Karansebesch. Gestorben an Covid-19 ist diese Woche ein 74-jähriger aus Pătaș/Gemeinde Prigor im Almăj-Tal. Präfekt Gâfu appellierte zum Schluss der Tagung des Katastrophenschutzes neuerlich an die Gewissenhaftigkeit der Bürger des Banater Berglands, die Gefahr ernstzunehmen und alle nötigen Präventionsmaßnahmen streng zu befolgen, denn „im Banater Bergland beginnen wieder mehr Corona-Erkrankungen aufzutreten. Und immer noch ist das Impfen die beste Prävention.“