st.Temeswar - Es mag am armen Rumänen liegen, dass oft Bestechungen von lächerlich geringem materiellen Wert erfolgen. Beamte geben sich schon mit mickrigen Summen zufrieden; anderseits sind viele so arm, dass die Bestechungssummen an der wohl untersten Grenze ausfallen müssen, um überhaupt bezahlbar zu sein. Nur so lässt sich erklären, warum kürzlich ein Chefinspektor aus dem Temescher Gesundheitsamt schon beim Gegenwert von 59 Lei der Versuchung nicht widerstehen konnte.
Früchte und Gemüse von genau 59,42 Lei hatte der Chefinspektor Şerban Vlaicu angenommen, um bei einem Kontrollgang von der Bestrafung einer Firma abzusehen. Der Mann hatte aber auch noch andere illegale Quellen. Von einer weiteren Firma hat er laut Antikorruptionsbehörde 400 Euro, Fleisch, Fleischprodukte und Fisch gefordert. Vlaicu versprach der Firma auch künftigen Schutz vor Sanktionen. Als der Beamte wenige Tage später die Bestechungssumme in Höhe von 1800 Lei entgegennehmen wollte, wurde er in flagranti ertappt.