Temeswar - Im Rahmen des Landessymposiums „Traian Vuia - Pionier des Weltflugwesens“, das traditionell im Museum „Traian Vuia“ aus der gleichnamigen Temescher Gemeinde abgehalten wird, schlug Titu Bojin, Vorsitzender des Temescher Kreisrats den rumänischen Kosmonauten Dumitru Prunariu für die Auszeichnung als Ehrenbürger des Kreises Temesch vor.
Dumitru Prunariu, der bekannte rumänische Pilot, Diplomat und Kosmonaut (erster und bisher einziger rumänischer Kosmonaut) hielt im Rahmen des Symposiums, woran sich Persönlichkeiten des rumänischen Flugwesens, Hochschullehrer und Historiker beteiligten, ein Referat zum Thema Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Raumfahrt. Zu diesem Anlass kündigte Prunariu, dessen Familienwurzeln in dem Dorf Groşi, Gemeinde Margina im Nordosten des Kreises zu suchen sind, an, das Familienhaus aus dem entlegenen Dorf der Fatscheter Hügelgegend (etwa 100 Einwohner) der Kreisverwaltung zu übergeben, um hier ein Kinderlager einzurichten.
Dumitru Dorin Prunariu wurde 1952 in Kronstadt geboren, nach Abschluss des Lyzeums studierte er Luftfahrtechnik an der Technischen Hochschule Bukarest (1976). Darauf war er als Ingenieur in der Flugzeugindustrie bei IAR Kronstadt/Braşov tätig.1977 wurde er Pilot der rumänischen Luftstreitkräfte. Am 1. März 1978 wurde er in das sowjetische Interkosmos-Programm, dem UDSSR-Weltraumprogramm für die sozialistischen Länder, aufgenommen. Am 14. Mai 1981 flog er mit Sojus 40, gemeinsam mit dem sowjetischen Kosmonauten Leonid Popow, zu der Orbitalstation Saljut 6, auf der er sieben Tage, 20 Stunden und 42 Minuten zubrachte. Damit wurde Prunariu der 103. Mensch im Weltraum.
Die Zahl der Kosmonauten (Sowjetunion, Russland), Astronauten (NASA), Spationaten (Frankreich) oder Taikonauten (China) ist heute auf 450 angestiegen, zu den berühmtesten Raumfahrern zählen u.a. Juri Gagarin (UDSSR, erster Mensch im Weltraum, 1961),Neil Armstrong (USA, erster Mensch auf dem Mond, 1969), Walentina Tereschkowa (UDSSR, erste Frau im All, 1963).
Prunariu, heute Generalmajor i.R., erhielt zahlreiche hohe Auszeichnungen, beginnend mit den Orden „Held der UDSSR“ und „Held der SRR“ (beide 1981), 1984 wurde ihm u.a. die Goldmedaille „Hermann Oberth“ verliehen. Er ist auch Ehrenbürger mehrerer rumänischer Städte u.a. Kronstadt, Klausenburg/Cluj-Napoca und Mediasch. 1990 wurde er Direktor des zivilen Luftfahrtprogramms Rumäniens, 1998 Präsident der Romanian Space Agency. 2004-2005 war er rumänischer Botschafter in Russland.
Seine Frau, Crina Rodica Prunariu, ist Diplomatin und seit 2007 Botschafterin Rumäniens in Armenien.