Bukarest/Stuttgart - Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine sind Millionen Menschen auf der Flucht, insbesondere Frauen mit ihren Kindern. Eine solche Ausnahmesituation stellt die Betroffenen vor vielfältige Herausforderungen. Das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) in Deutschland hat ein kostenloses Mentoring-Programm mit dem Titel „Mind the Gap“ entwickelt, welches darauf abzielt, verbesserten Zugang zu Integrations-, und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Betreuung für geflüchtete Frauen aus der Ukraine durch Frauen aus den deutschen Minderheiten in Ost-europa zu ermöglichen. Insgesamt können zehn Betreute und zehn Betreuerinnen an dem Projekt teilnehmen.
Nutznießer des Programms können zehn aus der Ukraine geflüchtete deutschsprachige Frauen sein, die sich zum Zeitpunkt des Programmstarts in Polen, Rumänien, der Slowakei, Tschechien, Ungarn, Serbien, Moldau, Estland, Lettland, Litauen und Kasachstan befinden. Die Betreuung wird durch zehn deutschsprachige engagierte Frauen aus den deutschen Minderheiten, die sich zum Auftakt des Programms in den oben erwähnten osteuropäischen Staaten befinden, oder durch deutschsprachige Vertreterinnen der deutschen Minderheit aus dem östlichen Europa und Zentralasien, die sich zum Zeitpunkt des Programmstarts in Deutschland befinden, erfolgen.
Die 20 Teilnehmerinnen werden sich fünf Monate lang regelmäßig an digitaler Betreuung beteiligen. Das Programm beinhaltet Einführungs- und Abschlussseminar in Präsenz in Stuttgart mit Kostenübernahme, digitale Weiterbildungsseminare, Workshops und individuelle Beratung durch das ifa.
Durch das Projekt soll ein überregionales Frauennetzwerk entstehen, das zur Stärkung, Sichtbarkeit und Unterstützung von Frauen beiträgt. Zudem sollen durch Weiterbildungen die Kapazitäten von Frauen ausgebaut werden und geflüchteten Frauen helfen, sich auf unterschiedlichen Ebenen zu integrieren.
Das Mentoring-Programm wird folgenderweise ablaufen: Anfang August/September findet das Einführungsseminar für alle Teilnehmerinnen beim In-stitut für Auslandsbeziehungen ifa in Stuttgart statt. Basierend auf den gemeinsamen Zielen, Motivationen, Interessen und Engagement werden Betreuerinnen und Betreute zusammengebracht. In Gruppenarbeiten werden gemeinsam Ziele und Meilensteine entwickelt, und in individuellen Zielvereinbarungen zwischen den Betreuerinnen und Betreuten in Zusammenarbeit mit der Projektleitung festgehalten. Für die Betreuerinnen findet während des Einführungsseminars ein Weiterbildungsseminar zum Thema Mentoring statt.
Im Anschluss an das Einführungsseminar erfolgt der Wissens- und Erfahrungsaustausch in Tandemgruppen von 2 Personen. Die Mentoring-Paare treffen sich (digital) mindestens einmal im Monat. Zudem werden Workshops, speziell auf die Teilnehmerinnen zugeschnitten, organisiert und regelmäßig durchgeführt.
Das Mentoring-Programm findet unter der Schirmherrschaft der Bundesbeauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Natalie Pawlik, statt und wird vorbehaltlich der Mittelbewilligung durch das Auswärtige Amt durchgeführt. Interessierte können sich bis zum 15. Juli 2022 bewerben. Rückfragen können Sie an dmi@ifa.de richten. Die Entscheidungen werden per Mail übermittelt.