Kronstadt - Grafik-Werke von fünfzehn finnischen Künstlern sind im Kunstmuseum Kronstadt/Braşov seit Freitag zu sehen. Eröffnet wurde die Ausstellung von der Botschafterin Finnlands in Bukarest, Ulla Väistö, und dem Leiter des Kunstmuseums, Árpád Bartha. Die 51 Arbeiten stellen zusammenfassend das Wirken des Grafikerverbands aus Turku, der drittgrößten Stadt Finnlands, vor. „Turun Taidegraafikot Ry“ spielt eine wichtige Rolle in der finnischen zeitgenössischen Kunst. Bald wird der Verband seinen achtzigsten Gründungstag feiern – eine Ausstellung von 1932 hatte den Anlass zur Konstituierung gegeben. Hauptziel des Verbands ist es, finnische Grafikkunst zu fördern und über die Grenzen des Landes hinaus bekannt zu machen. Die Vereinigung organisierte schon vor dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche Ausstellungen in Moskau, Riga, der Tschechoslowakei, Deutschland und Großbritannien. Auch nach 1950 kam es zu etwa drei Ausstellungen pro Jahr, u. a. in Schweden, der Sowjetunion, Westdeutschland, der Türkei und Italien. Darüber hinaus initiierte der Verband Grafik-Wettbewerbe und Grafikkurse in Turku sowie, für das breite Publikum, Einführungsgespräche in die technischen Hintergründe der Grafikkunst.
In Kronstadt können die Kunstkenner nun bis zum 11. März eine Vielfalt von Techniken wie Punktstich, Radierung, Aquatinta, Holzschnitt, Lithografie oder Monotypie bewundern – die auch für das weniger geübte Auge beeindruckend sind. Die Formübungen „Die Zähen“ von Matti Helenius, die Reihe „Lebenslust“ von Minna Jokela, eine lustige Serie von finnischen Bären von Ulla-Maija Kallinen, die Lithografien „Erinnerung eines Parfüms“ von Annika Dahlsten oder die nostalgisch wirkenden Kaltnadelradierungen von Veronika Ringbom stellen „eine kleine Kostprobe finnischer zeitgenössischer Kunst“ dar, wie Botschafterin Ulla Väistö bei der Vernissage zusammenfasste. Hinzu kommen Werke von Annette Almarsund-Holström, Yrjänä Ermala, Juha Joro, Marita Mikkonen, Marjatta Nuoreva, Marja Salonen, Nea Silavuori, Panu Thusberg, Tea Tikka und Merja Ylitalo. Die Ausstellung wurde im vergangenen Jahr, als Turku europäische Kulturhauptstadt war, in Bukarest, Târgovişte, Konstanza/Constanţa und Hermannstadt/Sibiu gezeigt. In Kronstadt kann sie nun im Kunstmuseum (Rudolfsring/Bd. Eroilor 21) dienstags bis sonntags von 9 bis 17 Uhr gesehen werden.