Reschitza – Silviu Hurduzeu, der konsequent zurückhaltend agierende Kreisratspräses von Karasch-Severin, wandte sich auf der ersten Kreisratstagung 2019 ausdrücklich an die Leitung des Notfallkrankenhauses Karasch-Severin in Reschitza und forderte dessen Manager Waldemar Murgu auf, binnen des nächsten Monats mit Vorschlägen und Maßnahmen vorstellig zu werden, die dazu angetan sind, die Schuldenfallen des Jahres 2018 zu vermeiden. Dies im Kontext, wo auf einer der letzten Regierungssitzungen von 2018 die drei Vorlagen für Dringlichkeitsbeschlüsse der Regierung der Vasilica Dăncilă, die Hurduzeu gemeinsam mit Präfekt Matei Lupu vorgelegt hatten, verabschiedet wurden.
Es ging um sieben Millionen Lei, die von der PSD-ALDE-Regierung an die Krankenhäuser von Reschitza (vier Millionen), Karansebesch (zwei Millionen) und Orawitza (eine Million) ausgeschüttet wurden. Hurduzeu im Rahmen der Kreisratstagung: „Ende des vergangenen Jahres habe ich, gemeinsam mit Herrn Präfekt Lupu, drei Regierungsbeschlüsse initiiert, durch welche Altschulden der Krankenhäuser aus Reschitza, Karansebesch und Orawitza getilgt werden konnten. Die Regierungsbeschlüsse sind am 21. Dezember 2018 gefasst worden. Ich muss auch der Frau Abgeordneten Luminiţa Jivan danken, die sich in Bukarest intensiv darum gekümmert hat, dass unsere Beschlussvorlagen auch wirklich verabschiedet werden.“
Luminiţa Jivan ist seit knapp einem Monat ad interim Vorsitzende der PSD Karasch-Severin, nachdem Parteichef Liviu Dragnea die Satzung ignorierte und nicht den rechtmäßig nachrückenden gewählten Stellvertreter Ioan Crina an Stelle des abtrünnigen langjährigen Parteichefs von Karasch-Severin, Ion Mocioalcă, anerkannte, sondern Jivan einsetzte, die seit einem Jahr sich dafür auch öffentlich, einschließlich mit Einsatz von Ellenbogen, beworben hatte.
Die im Kreisrat oppositionelle PNL-Fraktion, die dort eine ziemlich jämmerliche Figur abgibt, fühlte sich bemüßigt, durch ihren langjährigen Fraktionschef Ioan Cojocaru („Coajă“) an dem Kreisratspräsidenten für dessen Bemühungen Dankensworte zu richten, weil auch das Krankenhaus Karansebesch vom Finanzgeschenk der Regierung etwas abbekommen hat (sowohl Hurduzeu, als auch Cojocaru sind Karansebescher): „Es ist gut, dass ihr jenes Geld beschafft habt! Das Krankenhaus Karansebesch bedient ein weitgefasstes Umfeld von Ortschaften, wird aber bloß vom Stadtrat Karansebesch finanziert. Wir haben 2018 eine Kreisratstagung in corpore verlassen“ – Cojocaru bezieht sich auf die PNL-Fraktion – „weil Sie das Rathaus Karansebesch von einer Finanzierung gestrichen haben und das dafür vorgesehene Geld an andere verteilten. Das war damals auch ein Protest gegen die ehemalige Managerin des Krankenhauses Karansebesch, Mihaela Popovici, die ihr uns untergejubelt hattet.“ Cojocaru „vergaß“ zu erwähnen, wie triumphierend die PNL vor einem Jahr verkündet hatte, dass es ihr gelungen sei, die seinerzeitige PSD-Jugendführerin zur PNL zu „konvertieren“, was der Karansebescher Bürgermeister Felix Borcean (PNL) ihr dann mit dem Posten des Managers des örtlichen Krankenhauses honorierte. Als sie sich als Managerin außerstande erwies und die Schulden des Krankenhauses weiter anwuchsen, ließ die PNL sie fallen und ersetzte sie unter Vorwänden Ende 2018. Dagegen geht jetzt Mihaela Popovici gerichtlich vor.
Hurduzeu ließ Cojocaru ausreden – was durchaus nicht immer der Fall ist – und wandte sich dann an den anwesenden Manager des Reschitzaer Notfallkrankenhauses Waldemar Murgu: „Das Geld kam zur Tilgung von Altschulden und ich finde es gut, dass ihr es dazu auch benutzt habt. In den kommenden Monaten möchte ich aber nicht, dass wir wieder in eine solche Schuldenfalle tappen.“