Reschitza - Der neu aufgeflammte Skandal rund um das Kreiskrankenhaus für Notfälle in Reschitza hat nicht nur viele „Internauten“ mit den ausgefallensten Meinungen auf den Plan gebracht, sondern droht auch, die ohnehin unter der Führung von Senator und Ex-Innenminister Ion Marcel Vela allzu häufig wabbernde PNL zu spalten. Ein nicht unerheblicher Teil der meinungsbildenden Mitglieder fordert bereits offen von Vela das Ersetzen von Kreisratschef Romeo Dunca (jeder weiß, dass der Millionär aus Temeswar ein politisches „Produkt“ von Vela ist, und viele finden, dass es eine Fehlentscheidung war, ihn als politischen Neuling Chef des Kreisrats werden zu lassen), andere eilen Dunca zu Hilfe.
Einer von diesen „anderen“ ist der charismatische und hemdsärmelige Bürgermeister von Reschitza, Ioan Popa, der aber auch kein Hehl macht aus der Tatsache, dass ihn mit Dunca nicht nur eine politische, sondern auch eine menschliche Freundschaft verbindet.
Im Konflikt mit der von Dunca im Juli geschassten und dieser Tage gerichtlich wieder eingesetzten Krankenhausmanagerin Dr. rer.oec. Alina Stancovici trat Dunca am Donnerstag Popa zur Seite: „Ich kann die Aussagen des Kreisratsvorsitzenden, meines Kollegen und Freundes Romeo Dunca, bezüglich der Zustände im Kreisspital für Notfälle in Reschitza nur bestätigen. Auch das Rathaus Reschitza hat in den vergangenen fünf Jahren – und zwar unabhängig davon, wer es gerade geleitet hat – immer positiv auf Hilferufe seitens der Krankenhausleitung reagiert. Aber im Gegenzug hat bisher niemand vom Spital auf zwei unserer Forderungen auch nur mit den Ohren gewackelt: Das digitale Monitoring der Einhaltung des Arbeitsprogramms durch die Ärzteschaft und die digitale Übersicht zum Medikamentenverbrauch. Diese beiden Punkte hat man sich systematisch geweigert, auch nur in Betracht zu ziehen. Vorwände gab es eine Menge für diese Verweigerungen. Hingegen haben wir als Rathaus positiv reagiert, als wir aufgefordert wurden, im Dringlichkeitsmodus dem Krankenhaus eine Heizzentrale zu montieren (3000 Kilowatt), deren Kosten wir übernommen haben, ohne eigentlich gegenüber dem Krankenhaus eine Verpflichtung zu haben. Aber unabhängig, wieviel Energie da in diesen absurden `Kriegen` vergeudet wird: die Qualität der medizinischen Dienstleistungen dieses Krankenhauses muss gesteigert werden, das Personal muss mehr Leistung erbringen, die Patienten – und nur auf die kommt es mir an – sollten endlich eine Verbesserung der Dienstleistungen dieses Gesundheitsdienstleisters fühlen können!“
Popa ist der bisher einzige unter den Spitzenleuten der PNL Karasch-Severin – immerhin ist er der erste Stellvertreter von Vela, dem PNL-Kreischef – der sich offen und eindeutig auf die Seite von Dunca gestellt hat in diesen nicht ganz durchsichtigen Disputen rund ums Reschitzaer Krankenhaus.