Reschitza – Die alarmierende Lage im Notfallkrankenhaus Karasch-Severin wurde zuerst von der in diesem Jahr durch die PSD eingesetzten Krankenhausmanagerin Dr.Cristina Mihaela Bacer geleugnet: es handle sich um eine Falschinformation, alles laufe normal. Die Enthüllung über das Fehlen der Anästhetika für die Operationen war von einer Lokalzeitzung gemeldet und sofort von den nationalen TV-Sendern aufgenommen und verbreitet worden. Nichts von dem sei wahr, konterte tapfer die Krankenhausleiterin – bis die Gesundheitsversicherung CJAS eingriff und einen Untersuchungsausschuss vor Ort schickte. Dessen Erkenntnis: das Krankenhaus in Reschitza verfüge bloß noch über eine strikt nötige Reserve für dringende Eingriffe.
Die gebetmühlenartig wiederholte Behauptung der Krankenhaussprecherin - „Es wird weiter operiert, chirurgische Eingriffe sind nicht eingestellt worden, wir verfügen über Anästhetika!“ - erwies sich als Lüge der Krankenhausleitung, nachdem sich zahlreiche Verwandte von Patienten, deren OP aufgeschoben wurde, an die Medien gewandt hatten und den Skandal auslösten. Das Fehlen der Anästhetika hatten auch die Chirurgen des Krankenhauses bestätigt, nur Krankenhausleiterin Dr.Bacer beruhigte immer noch die Öffentlichkeit mit der Lüge, es gäbe alles Nötige zu einer OP. Quasi: im PSD-Idealstaat kann es keinerlei derartige Pannen geben. Und Geld zum Ankauf von Anästhetika fehle schon lange nicht.
In dieser Phase griff der Sprecher der Gesundheitsversicherungskasse CJAS ein: „Aufgrund des Medienalarms bezüglich des Fehlens von Anästhetika für medizinische Eingriffe im Notfallkrankenhaus Reschitza teilen wir mit, dass von der Gesundheitsversicherungskasse Massnahmen getroffen wurden. Am 1. August wurde ein Untersuchungsausschuss von CJAS im Krankenhaus vorstellig, um die Lage vor Ort zu untersuchen.“
Der vor Kurzem eingesetzte Präsident-Generaldirektor von CJAS Karasch-Severin widersprach schon am Dienstag der Krankenhausmanagerin, die „durch ihre beruhigende Botschaft die Wahrheit zu verbergen sucht. Ich weiss inzwischen, dass das Krankenhaus über eine Reserve für dringende Notfälle verfügt, so dass in unumgänglichen Fällen OPs durchgeführt werden können.“ Ansonsten sei aber tatsächlich jede andere OP unmöglich, weil die Anästhetika ausgegangen sind und kein Nachschub rechtzeitig bestellt war, auch, weil im Krankenhaus das Geld hierfür aufgebraucht sei, ohne dass die Krankenhausleitung selber beizeiten Alarm geschlagen hätte.