wk. Reschitza – Der interimistische Direktor des Kreiskrankenhauses für Notfälle in Reschitza, Caius Diaconescu, hat sechs Monate nach seiner Einsetzung das Handtuch geworfen. Der Öffentlichkeit gegenüber weigerte er sich, seine Geste zu erklären, soll aber im Krankenhaus selber angesagt haben, man soll sich auch nach einem Nachfolger für ihn in der Abteilung für Diabetlogie, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten umschauen, da er beabsichtigt, zurück in die Poliklinik zu gehen, wo er bis vor rund sechs Monaten gearbeitet hat.
Nach seinem Rücktritt soll Diaconescu in engerem Kreis erklärt haben, die finanzielle und Personallage des größten Krankenhauses des Banater Berglands sei „extrem besorgniserregend“, so dass er weder kurz- noch mittelfristig eine Möglichkeit sehe, dass es finanziell gesunden könnte. Er selbst sei, als Arzt und Bürger, nicht gewillt, Mitverantwortung für die immanente Krise zu übernehmen, in welcher das Krankenhaus aus Geldmangel und Überschuldung schwebt. Bereits jetzt gäbe es im Krankenhaus permanent das Risiko, dass man den Patienten nicht einmal das Minimum bieten kann, das ein Krankenhaus sichern muss.
Die Medien des Banater Berglands, die den Fall sofort aufgegriffen haben, sprechen von einem „Alarmsignal“ für den Kreisrat – neben der Gesundheitsversicherungskasse des Landkreises, CJAS, der Hauptfinanzier und Verantwortungsträger des Kreiskrankenhauses – der unter dem Mandat von Silviu Hurduzeu (PSD) bisher kaum etwas getan hat für den Schuldenabbau des Krankenhauses und für die Stabilisierung des Personals.
Der der PSD nahestehende Diabetologe Caius Diaconescu, ein Bokschaner, war interimistisch am 4. Juli 2017 als Nachfolger des Chirurgen Jaro Marsalic (der der PD/PNL nahesteht) als Direktor für ärztliche Fragen des Notfallkrankenhauses Karasch-Severin eingesetzt worden. Sowohl er, als auch seine Kollegin Dr. Mihaela Bacer – die inzwischen den Wettbewerb zur Besetzung des Geschäftsführerpostens dieses Krankenhauses bestanden hat (Diaconescu stand kurz davor) – sollten das Krankenhaus die kommenden vier Jahre leiten, obwohl beide gleich bei Antritt ihres Mandats auf die schlimme Situation des Krankenhauses hingewiesen hatten, beim Kreisrat jedoch vertröstet wurden, man werde Lösungen finden, um ihnen unterstützend zur Seite zu springen. Offensichtlich gibt es für diese „Lösungen“ keinerlei konkrete Aussichten.