Krankenhausmanagement – Rausschmiss in Sicht?

Ex-Manager Cican an einer Übernahme des Kreisspitals Reschitza interessiert

Reschitza – Kreisratspräses Romeo Dunca scheint nun doch entschlossen zu sein, dem ewigen (öffentlichen) Hickhack mit der Managerin des Notfallkrankenhauses Karasch-Severin, SJUCS, von Reschitza, Dr.rer.oec. Alina Stancovici, einen Schlusspunkt zu setzen. Er hat die Rechtsabteilung des Kreisrats beauftragt, ihm das bei einer eventuellen Absetzung juristisch unangreifbarste Prozedere zu erläutern. Und er hatte eine Begegnung mit dem, der sich bereits in Karansebesch als finanzieller Retter des dortigen munizipalen Notfallkrankenhauses inszenierte: Adrian Cican, seines Zeichens Krankenhausmanager im kleinen städtischen Spital von Orschowa. Der soll sich angeboten haben, ein Management-Interimat im SJUCS beratend zu unterstützen, wofür er keinerlei Bezahlung annehmen wolle.

Die Idee zur Verwirklichung der Absicht des Entlassens von Managerin Stancovici kam, als Ionuț Popovici als Manager der Gesundheitsdirektion des Landeskreises Karasch-Severin, DSP eingesetzt wurde, eine Ernennung auf rein politischer Basis, wobei er keinerlei Qualifizierung für den hochbezahlten Posten mitbringen soll (dafür war er für die Länge eines Mandats Vizepräsident des Kreisrats Karasch-Severin) – ist aus den Reihen der Reschitzaer Ärzteschaft zu hören. Dunca hat außerdem in engerem Kreis verlauten lassen, dass seine Hoffnung auf Abbau des Schuldenberges des Kreiskrankenhauses von Reschitza – wie im Managementvertrag von Dr. Alina Stancovici vorgesehen – merklich geschrumpft ist, seit ihm gemeldet wurde, dass allein seit Jahresanfang die Schulden des SJUCS um zwei Millionen Lei angestiegen sind. Dunca: „Die Schulden des Kreiskrankenhauses sind seit Dezember 2021 um zwei Millionen Lei gestiegen. Vielleicht wird dort niemand eine finanzielle Sanierung schaffen können. Aber bis ich dessen sicher bin, muss ich es auch mit anderen Personen versuchen. Zumindest die Tagesverbräuche müssten zu decken sein. Dafür habe ich mich auch ans Wirtschaftsministerium gewandt. Meine Hoffnung ist, bis Ende meines Mandats das Krankenhaus wenigstens auf Schwimmlinie zu bringen.“

Cican, der Manager des Orschowaer Krankenhauses, gab sich nach dem Gespräch mit Dunca vor den Medien optimistisch: „Das Krankenhaus kann nur von einem Manager saniert werden, der von außerhalb kommt. Jeder Arzt des Spitals, der eingesetzt werden würde, ist seinen Kollegen verpflichtet und wird nicht durchgreifen. Außerdem: die Ärzte sollen das tun, was sie gelernt haben, und die Verwaltung denen überlassen, die etwas davon verstehen. Vorteile des Reschitzaer Krankenhauses sind seine Größe – da ist Raum für alles Mögliche vorhanden –, seine Lage im Vorort des Landeskreises - und das Potenzial, Einkünfte zu gerieren. Binnen drei Monaten muss die Struktur des Krankenhauses umgemodelt werden: die Verträge mit der Gesundheitsdirektion und der Krankenkasse müssen bis auf die Abteilungsleiter greifen. Ein Abteilungsleiter, der keinen Vertrag mit der Krankenkasse hat, kriegt einfach kein Geld.“

Cican gab zu, ernsthaft zu überlegen, sich für das Management des SJUCS zu bewerben. Das Orschowaer Krankenhaus, das er verwalte, sei nicht nur schuldenfrei, sondern werfe sogar Profit ab. Und Orschowa habe wohl die landesweit modernste Intensivstation und bald auch die rumänienweit modernst eingerichtete Abteilung für Kardiologie und Innere Medizin.

Dunca verwies die Medien auch darauf, dass er auf der Suche nach einem guten Management für das künftige, zu bauende Kreiskrankenhaus sei, das allmählich Gestalt annehme: jüngst sei die Ausschreibung für die Machbarkeitsstudie und die Baupläne entschieden worden: das Projekt dazu kommt aus Târgu Mure{/Neumarkt am Mieresch. Dafür werden 4,2 Millionen Lei (ohne MwSt.) bezahlt.