Fienen – „Es ist bewundernswert, wie viel die Russlanddeportierten aushalten konnten. Sie haben viel gelitten und lange Zeit durften sie davon nicht einmal reden“, sagte Zsolt Czier, Vorsitzender des Ortsforums Fienen/Foieni bei der Veranstaltung zum Gedenken an die Verschleppung der Sathmarer Schwaben in die ehemalige Sowjetunion. Die Kranzniederlegung fand vergangenen Sonntag am Friedhof beim Denkmal der Russlanddeportierten statt. Die Anwesenden, darunter Herbert Ludescher, stellvertretender Vorsitzender des Kreisforums Sathmar/Satu Mare und Laszlo Brem, Bürgermeister der Gemeinde Fienen, beteten gemeinsam mit Istvan Czier, Pfarrer der römisch-katholischen Gemeinde in Fienen. „Nicht nur für die in Russland verstorbenen Deportierten sondern für alle, die verschleppt wurden, beten wir heute“, sagte der Pfarrer. „Auch wenn es uns nicht mehr gibt, erinnert euch an die Deportation“, zitierte Zsolt Czier, Vorsitzender des DFD Fienen die Worte eines ehemaligen Russlanddeportierten aus Fienen. Aus der Gemeinde wurden 270 Schwaben zur Zwangsarbeit nach Russland verschleppt. Davon sind rund 60 Personen während der Deportation gestorben. Nur noch eine ehemalige Verschleppte lebt in der Gemeinde. Margareta Hermann konnte heuer wegen ihres fortgeschrittenen Alters nicht mehr an der Gedenkveranstaltung teilnehmen. „Die Erinnerung an die Russlanddeportation ist für das Deutsche Forum eine Pflicht“, sagte Herbert Ludescher. Die Gedenkveranstaltung wurde von der Blaskapelle und dem Kirchenchor musikalisch gestaltet. Die Gedenkmesse für die Russlanddeportierten wird am kommenden Freitag um 8.30 Uhr in der römisch-katholischen Kirche der Gemeinde zelebriert.