Slatina Nera - Am heutigen Samstag kommt eine Ärztedelegation – mehrheitlich Onkologen – ins Banater Bergland, in den Raum Orawitza. Sie sind Gäste von Dr. Pavel Chirilă, der in Bukarest als Krebsspezialist Karriere gemacht hat und auf dessen Initiative in seinem Geburtsort Slatina Nera bald das erste Krebs-Rehazentrum auf dem Gebiet Rumäniens eingeweiht werden soll. 70 Prozent der Bau- und Ausstattungskosten werden von der EU bestritten, der Rest mittels großzügiger Spenden und staatlicher Unterstützung.
Ärztedelegationen sollen bis Sommer noch zahlreiche folgen, denn die Bewerbungsphase des Projekts hat begonnen. Nach über zehnjähriger Bauzeit – in erster Linie, weil die Finanzierungen für einen zügigen Baurhythmus viel zu schleppend eintrudelten – ist die als Träger fungierende Stiftung „Sfânta Irina“ dabei, Personal für das Rehazentrum zu rekrutieren. Bislang sind rund zehn Prozent des Personalbedarfs gedeckt – vor allem durch orthodoxe Nonnen aus dem ebenfalls in Slatina Nera gestifteten Kloster.
Laut Cristian Popescu, dem für das Projekt Verantwortlichen, stehe das genaue Datum der Eröffnung des Reha-Zentrums noch nicht fest: „Ich kann noch kein genaues Datum angeben, gehe aber davon aus, dass wir irgendwann im Juni, Juli die Tore öffnen. Das Personal, nach dem wir auf der Suche sind, wird aus Ärzten und Pflegepersonal, vor allem aus der Gegend, dem Großraum um Orawitza, bestehen. Wenn wir loslegen, wird das noch nicht mit Vollauslastung geschehen, eher als Ambulatorium, um dann in möglichst kurzer Zeit auf Vollauslastung und -besetzung des Rehabilitationszentrums zuzusteuern. Dann werden wir natürlich auch Patienten für mittelfristige Reha-Kuren in den Salons aufnehmen.“
Die Krebsstation Slatina Nera wird auf zwei Gebiete spezialisiert sein: Behandlung von frühzeitig diagnostizierten Krebserkrankungen und Nachbehandlung von Patienten, die medizinisch als vom Krebs geheilt erklärt wurden. Vorgesehen sind im Rehabilitationsplan von Dr. Chirilă 14-Tages-Kuren, die Kinesiotherapie, psychologisch-psychiatrische Begleitung, Physiotherapie und Diättherapie unter ständiger medizinischer Aufsicht enthalten. Mit eingespannt werden soll dabei das bereits funktionierende und auch sehr gut beleumundete Forschungs- und Produktionszentrum für Naturheilmittel, das im Kloster Slatina Nera aufgebaut wurde. Nicht zuletzt wird das Projekt auch ein Krebsforschungszentrum umfassen.