Temeswar – Die Bilanz 2015 der Verkehrsunfälle im Landeskreis Temesch fiel auch heuer von besorgniserregend bis tragisch aus: Fakt ist, dass auf den Straßen des Kreises im Vorjahr durchschnittlich ein schwerer Unfall pro Woche verzeichnet wurde. Aus einem Kommuniqué der Temescher Kreispolizei ist ersichtlich, dass sich 2015 insgesamt 51 schwerwiegende Verkehrsunfälle ereigneten, die 18 Menschenleben forderten. Als Hauptursache für diese blutige Bilanz wurde, wie erwartet und nicht anders als in den Vorjahren, die überhöhte Geschwindigkeit ausgemacht. Eine genaue Analyse ergab, dass 43 Verkehrsunfälle, die mit dem Tod von 14 Personen und der schweren Verletzung weiterer 45 Menschen endeten, durch die unverantwortlich hohe Geschwindigkeit der Fahrer, die Missachtung der vorgeschriebenen Geschwindigkeitslimits oder die Nichtanpassung der Geschwindigkeit an die Fahrbedingungen verursacht wurden. Als zweite, folgenschwere Hauptursache wurde gleichzeitig die Missachtung des Vorfahrtrechts angeführt: Diese führte zu insgesamt acht tragischen Unfällen im Kreis, die vier Tote und sieben Schwerverletzte forderten.
Auch die großangelegten Kontrollaktionen der Temescher Verkehrspolizei, an fast jedem Wochenende, zuletzt über die gesamte Zeitspanne der Winterfeiertage auf allen Straßen des Kreises,womit man gezielt eine Disziplinierung der Verkehrsteilnehmer, aber vor allem die drastische Senkung der Zahl der Verkehrsunfälle erreichen wollte, hatte jedoch keine besonderen bzw. positiven Ergebnisse. So verhängte die Temescher Verkehrspolizisten in der Woche vor Weihnachten zirka 700 Geldstrafen (200 für überhöhte Geschwindigkeit) und sperrten 70 Führerscheine. Desgleichen wurden 109 undisziplinierte Fußgänger mit Geldstrafen bedacht. Nicht anders fielen die Kontrollen, die sogenannten Verkehrsfilter, auch nach Silvester aus. In den ersten vier Tagen des neuen Jahres verübten die Temescher Autofahrer acht Straftaten, für die nicht nur die Verkehrspolizei sondern auch das Strafgesetz und das Gericht zuständig sind. Zudem wurden 342 Geldstrafen verhängt, davon 200 wegen überhöhter Geschwindigkeit und 53 wegen fehlendem Sicherheitsgurt. 22 Fahrer blieben ohne Führerschein.
In den letzten Jahren wird der Bevölkerung stets versichert, dass die Zahl der tragischen Verkehrsunfälle sich von Jahr zu Jahr verringert hat. Tatsache ist jedoch, dass unser Land weiterhin in Sachen Unfallbilanz einen der ersten Plätze in Europa, bei der jährlichen Zahl der toten Fußgänger gar den ersten Platz belegt. In Rumänien ereigneten sich in den letzten Jahren durchschnittlich 2500 Verkehrsunfälle jährlich. Hervorzuheben: Trotz der akribischen Verkehrskontrollen fällt vor allem die Unfallbilanz an Wochenenden in Rumänien überaus tragisch aus. Das, trotz der Annahme eines neuen Verkehrsgesetzes vor einem Jahr und der Einführung drastischer Strafen für Verkehrssünder.
Zu den Hauptursachen der schwerwiegenden Verkehrsunfälle gehören in Rumänien weiterhin der so schädliche Geschwindigkeitsfimmel vieler Fahrer, zweitens die Missachtung des Vorfahrtrechts, der chaotische oder unverantwortliche Wechsel der Fahrbahnen. Nicht zu vergessen: Zahlreiche schwere Unfälle, die zu Toten und Schwerverletzten führen, haben das leichtsinnige und unvorschriftsmäßige Überqueren der Fahrbahnen durch Fußgänger, im Stadtverkehr aber auch auf dem Lande, als Ursache.