Temeswar (ADZ) – Obwohl er zu den am stärksten entwickelten Kreisen Rumäniens gehört, habe der Kreis Temesch in den vergangenen sieben Jahren ein Wachstum verzeichnet, das sich unter dem vorhandenen Potenzial befinde. Zwar habe sich der Abstand zwischen dem durchschnittlichen Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union und der im Kreis Temesch erbrachten Wirtschaftsleistung um zehn Prozentpunkte verringert; man habe sich von 71 bis auf 81 Prozent des EU-BIPs an das Ziel genähert, doch im Falle anderer Kreise habe sich der Unterschied um nicht weniger als 22 Prozent verringert. Dies treffe auf den Kreis Klausenburg/Cluj zu.
So lautete das Fazit des Temescher Kreisratsvorsitzenden Alin Nica bei der Gründung des Beirates für wirtschaftliche Strategien, der das Temescher Wachstumskonzept für die Jahre 2021 bis 2027 erstellen soll. Dem Gremium sollen der Kreisratsvorsitzende, die Bürgermeister von Temeswar und Lugosch/Lugoj, die Rektoren der staatlichen Universitäten sowie Vertreter der Wirtschaft und des Konsularkorps angehören. Die erste Zusammenkunft fand am Donnerstag statt, Nica stellte die ökonomische Bilanz der vergangenen Jahre vor und wies auf die Notwendigkeit hin, sich im Klaren über das erlahmte Wachstum der Temescher Wirtschaft zu sein. Man müsse sich nichts vormachen: 2019 habe die Wirtschaft im Kreis um 1,9 Prozent zugelegt, im Kreis Klausenburg jedoch um 6,1 Prozent und im Landesdurchschnitt um 4,1 Prozent. Das Temescher Potenzial sei deutlich höher, sagte Nica.
Man müsse auf hochtrabende Erklärungen verzichten und sich in Zusammenarbeit mit allen relevanten Akteuren an die Lösung des Problems machen, sonst werde man keine reale Konvergenz mit der Europäischen Union erreichen und der Kreis Temesch werde zurückfallen. Die Stagnation sei nur dann zu überwinden, wenn neue Wachstumsquellen erschlossen werden, deshalb müsse der Kreis Temesch vom Europäischen Wiederaufbauplan sowie von dem Projekt der Kulturhauptstadt so stark wie möglich profitieren und alle Opportunitäten der wirtschaftlichen Entwicklung ausschöpfen. Der Beirat solle ein ständiges Büro haben und von fünf Wirtschaftsvertretern, zwei Rektoren, dem Kreisratsvorsitzenden, den Bürgermeistern von Temeswar und Lugosch sowie einem Vertreter des Konsularkorps gebildet sein. Im März werde das nächste Arbeitstreffen des Beirates stattfinden, man werde sich dann mit den ersten konkreten Fragen der Ausarbeitung der Wachstumsstrategie auseinandersetzen.