Hermannstadt – Den thematischen Wettbewerb „Sozialarbeit zählt. Bringe dich ein!“ lancierte der Dienst für Sozialassistenz und Kinderschutz im Rahmen des Kreisrates Hermannstadt/Sibiu Ende vergangener Woche. Mit der Maßnahme wird eine erhöhte Unterstützung für benachteiligte Familien bezweckt, sodass deren Kinder nicht in Heimen untergebracht werden müssen. Gleichzeitig sollen professionelle Pflegeeltern für Kinder im Alter von bis zu 7 Jahren angeworben werden. Der Handlungsbedarf ergibt sich aufgrund des Inkrafttretens des Gesetzes 286 zur Änderung des Art. 64 des Gesetzes 272/2004 betreffend den Schutz und die Förderung der Kinderrechte, welches seit dem 1. Januar die Institutionalisierung der Kinder im Alter von bis zu 7 Jahren untersagt. Hinzu kommt, dass im Kreis Hermannstadt mit erheblichen Schwierigkeiten bei der Rekrutierung beruflicher Pflegeeltern gekämpft wird, und solcher, die betreuungsbedürftige Kinder aufnehmen wollen, wobei die Strategie des Sozialdienstes, durch die beabsichtigte Schließung der klassischen Kinderheime oder die Verringerung ihrer Aufnahmekapazitäten den Bedarf an solchen Mitarbeitern erheblich steigert.
Eine vergangenen Donnerstag vorgestellte Sozialdiagnose, die Teil der Entwicklungsstrategie des Kreisrates zur Entwicklung der Sozialdienste 2018-2023 ist, ergibt, dass 13 Ortschaften knapp die Hälfte der Gesamtanzahl an betreuungsbedürftigen Kindern liefert, sodass die Bürgermeisterämter im ganzen Kreis aufgerufen werden, Absichtserklärungen abzugeben, infolge derer Kooperationsabkommen mit der Kreisverwaltung geschlossen werden.
Die erfolgreiche Teilnahme am Programm zeichnet der Kreisrat Ende des Jahres mit dem Preis „Sozialer Bürgermeister des Jahres 2019“ aus, die erzielten Ergebnisse gibt die Kreisverwaltung in den regionalen und nationalen Medien bekannt.