Reschitza/Temeswar - Mit der Entscheidung des Kreisrats Temesch vom Dezember 2018, auf Vorschlag des Kreisratsvorsitzenden Călin Dobra (PSD) seine Anteile an der Betreibergesellschaft SC Schilift SRL des Skilifts auf dem Semenik-Hochplateau zu veräußern, zeigt sich der Temescher Kreisrat erstmals seit der Wende uninteressiert an Investitionen in Feriengebieten im Banater Bergland, die zu mindestens 50 Prozent von Bürgern des Landkreises Temesch benutzt werden.
Die SC Schilift SRL geht auf eine Idee der seinerzeitigen Kreisratsvorsitzenden und PDL-Parteigenossen Sorin Frunzăverde und Constantin Ostaficiuc zurück. Sie gründeten eine Betreibergesellschaft mit einem Stammkapital von 2.574.270 Lei, aufgeteilt in 257.427,27 Gesellschaftsanteile im Nominalwert von je 10 Lei. Davon hält der Kreisrat Karasch-Severin 37,7613 Prozent (97.208 Anteile), der Kreisrat Temesch 28,9744 Prozent (74.588 Gesellschaftsanteile) und der Kommunalrat Franzdorf/Văliug (als Grundstückseigner) 33,2641 Prozent (85.631 Gesellschaftsanteile).
Bereits Ende 2018 sandte der Kreisrat Temesch an den Kreisrat Karasch-Severin, den Mehrheitseigner der SC Schilift SRL, eine Notifikation, worin er ankündigt, an seinen Gesellschaftsanteilen kein Interesse mehr zu haben und die Absicht zu hegen, diese zu verkaufen. Man fordere die beiden Miteigner von Gesellschaftsanteilen, den Kreisrat Karasch-Severin und den Gemeinderat Franzdorf, auf, von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch zu machen.
Nun hat Silviu Hurduzeu (PSD), der Kreisratschef von Karasch-Severin, angekündigt, sich kommende Woche nach Temeswar zu begeben und die Kaufverhandlungen aufzunehmen. Das wolle er vor versammeltem Kreisrat Temesch tun und ihnen seinen Vorschlag zu einer Beschlussvorlage unterbreiten. Die grundsätzliche Zustimmung des Kreisrats Karasch-Severin dazu habe er bereits in der Tasche. Die PNL-Opposition im Kreisrat in Reschitza hatte vor der Grundsatzabstimmung zu dieser Kaufabsicht den Saal in corpore verlassen.