Reschitza – Nach der Dringlichkeitstagung des Kreisrats Karasch-Severin, einberufen mit einer von der PNL-Mehrheit initiierten Zweidrittelmehrheit der Kreisratsmitglieder, auf der man sich auf den gegenwärtig parteilosen Chirurgen Romeo Dumitrescu als Präses einigte, blieben dem fürs Rechtliche zuständigen Sekretär des Kreisrats, Darian Ciobanu, ein paar schwierig zu lösende Dilemmas, allen voran: was, wenn der 2012 direkt gewählte Kreisratspräses Sorin Frunzăverde seinen Prozess vor dem Verwaltungsgericht gewinnt, wo er seine Absetzung durch Präfektin Florenţa Albu angefochten hat?
Das Urteil des Verwaltungsgerichts muss laut Gesetz spätestens am 20. Mai gefällt sein (30 Tage nach Hinterlegung der schriftlichen Anfechtung, weil es sich um ein Dringlichkeitsverfahren – „celeritate“ – handelt). Und dann könnte Karasch-Severin, nach zwei Wochen ohne jede Führung, mit zwei Präsidenten des Kreisrats dastehen, Romeo Dumitrescu und Sorin Frunzăverde. Grundsätzlich ist die Absetzung Frunzăverdes nämlich nicht ganz legal: er ist zwar verurteilt worden (ohne dass ihm der Zugang zum Kreisrat gerichtlich verboten wäre), doch das Urteil steht noch nicht endgültig fest, ande-rerseits: Frunzăverde ist wegen seinem Krebsleiden in Krankenurlaub und im Krankenurlaub kann dich niemand vom Dienst rausschmeißen.
Das Dilemma des Sekretärs des Kreisrats (nebenbei: einer der Protegés von Frunzăverde) findet aber anscheinend eine einfachere Lösung als erwartet. Der frisch (für rund 30 Tage, bis zu den Kommunalwahlen am 5. Juni) installierte Kreisratspräses Romeo Dumitrescu erklärte nämlich schmunzelnd: „Ich habe mich zur Verfügung gestellt, um den Verwaltungskreis aus der finanziellen Blockade zu befreien. Damit ein autorisierter Unterschriftenberechtiger da ist. Aber am Tag, wo eine für Frunzăverde günstige Entscheidung fallen sollte, werde ich mich nicht mit ihm um den einzigen verfügbaren Stuhl rumstubsen. Ich trete zurück.“
Der Chirurg Dumitrescu war es auch, der seit der Erkrankung Frunzăverdes in seiner Eigenschaft als Kreisratsmitglied die anderen Mitglieder regelmäßig offiziell über den Zustand des gewählten Kreisratspräsidenten informiert hat.