Temeswar - Zu einer Kreuzwegandacht der besonderen Art lädt am Palmsonntag die römisch-katholische Pfarrei Tschakowa/Ciacova (Kreis Temesch) ein. Die Gebetsreihe wird mit dem Bizickl, wie das Fahrrad im Banat noch heißt, begangen; als Stationen werden symbolhaft verschiedene Verkehrsschilder zum Anhaltspunkt genommen. Man trifft sich am Sonntag, 24. März, um 15 Uhr vor der römisch-katholischen Kirche.
Das Motto dieser etwas anderen Andacht lautet: „Wir radeln zusammen. Fühlen zusammen. Hoffen zusammen.“ Die Initiative von Pfarrer Dorin-Gyula Filip reiht sich in eine Veranstaltungsfolge ein, die diese Pfarrei zu einer aktiven und nach außen sehr sichtbaren Gemeinschaft macht (die ADZ berichtete bereits über die Faschingsfeste, die mobile Weihnachtskrippe in der Covid-Zeit oder dem Nikolaus, der mit dem Postauto zum Bescheren kam).
Betreffend Fastenzeit gäbe es laut dem Tschakowaer Pfarrer schon seit zehn Jahren das Vorhaben, in jeder vorösterlichen Buß- und Betzeit sich mit etwas anderem, durch neue Erfahrungen auf das Fest der Auferstehung spirituell vorzubereiten. In der Vergangenheit habe man eine Kreuzwegandacht auf dem Hauptplatz in der Ortsmitte veranstaltet. Bereits 2023 wurde diese Andacht mobiler, da man feststellte, dass viele der Gläubigen mit dem Fahrrad zur Veranstaltung und auch sonst zu den Gottesdiensten kamen. Letztes Jahr kamen rund 70 Christen zum Kreuzweg mit dem Fahrrad am Palmsonntag zusammen. Für die 14 Stationen, die den Leidensweg Christi auf dem Weg zum Kalvarienberg und seinen Tod am Kreuz darstellen, erstellten Kinder und Jugendliche aus der Gemeinde Bilderkollagen.
„In diesem Jahr wollen wir den Fahrradkreuzweg mithilfe von Verkehrszeichen begehen“, erklärt Pfarrer Filip: „Wir haben versucht, Verkehrszeichen auszuwählen, die zu den Stationen des traditionellen Kreuzwegs passen. Zum Beispiel: Für die erste Station, „Jesus wird zum Tod verurteilt“, haben wir das Schild „Vorgeschriebene Fahrrichtung“, für die Station „Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern“ haben wir uns für das Wendeverbot entschieden, für die achte Station, bei der Jesus den weinenden Frauen begegnet, hat man das Schild für Hupverbot gewählt“. Der Fahrradkreuzweg eignet sich für alle Altersgruppen und steht allen Interessierten offen, unabhängig von der Gemeindezugehörigkeit. Bei schlechtem Wetter wird die Andacht verschoben.