Hermannstadt – Katharina Peters (Pseudonym) las am Freitagabend im Rahmen der Reihe „Literatur im Gespräch“ im Deutschen Kulturzentrum in Hermannstadt/Sibiu. In der Bibliothek machte ein rund 40-köpfiges Publikum Bekanntschaft mit Auszügen aus zwei ihrer bereits erschienenen Romane, „Hafenmord“ und „Dünenmord“, sowie aus „Klippenmord“, der sich in Druck befindet. Gemeinsam bilden sie die Reihe der „Rügenkrimis“, Regionalromane, in deren Mittelpunkt die junge Polizeikommissarin italienischer Abstammung Ramona Beccare steht. Mit dem Druck von „Hafenmord“ im Februar 2012 kommt Beccare erstmalig zum Einsatz. Nach einem gescheiterten Verhältnis zieht sie auf die Insel Rügen um ein wenig zu Ruhe zu kommen, doch kaum hat sie sich auf auf ihrer neuen Diensstelle eingerichtet, bekommt sie ihren ersten Fall. Infolge eines anonymen Anrufes wird die Leiche des 45-jährigen Kai Richardt in einer Fischfabrik gefunden. Der seit anderthalb Tagen vermisste Geschäftsmann, Familienvater und Triathlet, hatte im Keller des Lagerhauses sein Leben verloren. Bei der Durchsuchung der Anlage wird eine zweite Leiche gefunden. Das Skelett gehört einer Frau, die im Jahr 2000 spurlos verschwand, als sie den merkwürdigen Geschäften von Kai Richardt nachging. Nun gilt es, die Zusammenhänge zwischen den zwei Toten aufzudecken und weitere Geheimnisse zu klären.
„Dünenmord“, im Frühjahr 2013 erschienen, ist der zweite Roman in dem die italienischstämmige Romy Beccare ermittelt. Diesmal gilt es den Mord an der Erzieherin Monika Sänger aufzuklären. Wie sich herausstellt, hatte sich diese mit der Geschichte des Seebades Prora beschäftigt, ein gigantischer Komplex, den die Nazis erbaut hatten. Dort war ihr Bruder als sogenannter „Spatensoldat“ in der DDR-Zeit unter geheimnisvollen Umständen umgekommen und die Kommissarin soll aufdecken, was die Stasi und andere Einrichtungen der DDR-Zeit damit zu tun hatten. „Klippenmord“ beginnt mit dem Fund des toten Holger Bruhlstedt, der im Nationalpark von Rügen anscheinend von den Klippen gestürzt ist. Wäre da nicht eine Schleuder aufgefunden worden, hätte das der perfekte Mord sein können. Lilly, die Schwester des Toten, scheint mehr zu wissen, doch sie schweigt und gilt als behindert. Im Laufe der Ermittlungen stellt sich heraus, dass Bruhlstedt vormals einer gewalttätigen rechtsradikalen Gruppe angehört hatte, aus der er ausgestiegen war und für eine Weile spurlos verschwand. Die Lesung ist die einzige Veranstaltung der deutschen Autorin Manuela Kuck – sie verbirgt sich hinter dem Pseudonym Katharina Peters – in Rumänien, die auf Einladung des Deutschen Kulturzentrums Hermannstadt erfolgte. Begeisterte Krimileser hatten die Vertreter des Kulturzentrums auf die Idee gebracht, ein Treffen mit der deutschen Autorin zu veranstalten. Dabei haben die Organisatoren die Gelegenheit genutzt, um auch das Publikum, das des Deutschen nicht mächtig ist, einzubeziehen. Per Beamer auf die Leinwand projiziert, konnte die Übersetzung der ausgewählten Abschnitte gelesen werden und als Übersetzerin stand Lektor Dr. Nora Căpăţână vom Germanistik-Lehrstuhl der Lucian-Blaga-Universität zur Verfügung.