Hermannstadt – Musikwart Jürg Leutert und weitere acht Kantorinnen und Kantoren der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien (EKR) traten am frühen Dienstagmorgen, dem 22. Oktober, mit einem geräumigen PKW eine Fahrt nach Dresden an und nahmen an den Landeskirchlichen Musiktagen in der Hauptstadt des Bundeslandes Sachsen teil, die am darauffolgenden Freitag eröffnet wurden und bis Sonntag, den 27. Oktober, andauerten. Die aus Hermannstadt/Sibiu angereisten Gäste waren die einzige aus dem Ausland eingetroffene Teilnehmergruppe, wohnten den gesamten Zeitraum über in der Evangelischen Tagungs- und Freizeitstätte Dresden im Stadtteil Weißer Hirsch auf den Elbhängen nördlich des Blauen Wunders und trafen mit etwa zweihundert Berufsfachkollegen und – Kolleginnen aus Sachsen zusammen. Die gesamte Belegschaft der Landeskirchlichen Musiktage in Dresden bündelte ihre vereinten Kräfte für das Erarbeiten und die Aufführung der „Messe solenelle“ von Hector Berlioz (1803-1869) und ging in täglicher Seminararbeit in geteilten Gruppen unterschiedlich wählbaren Repertoire-Vorlieben nach. Jürg Leutert und Brita Falch Leutert, Kantorin der evangelischen Kirchengemeinde Hermannstadt, verzichteten auf ihre Teilnahme an einigen Seminareinheiten, besuchten stattdessen aber die in Dresden ansässigen Werkstätten der wegen verantwortungsvollen Umgangs mit historischer Bausubstanz grenzüberschreitend bekannten Orgelbaufirma Christian Wegscheider. Beim abschließenden Begegnungsabend führten die Gäste vonseiten der EKR den Satz „Ein feste Burg“ aus dem Kronstädter Kantionale auf und freuten sich anschließend darüber, dass sämtliche nach Sachsen mitgereisten Exemplare des Malmkroger Chorbuches und der mehrsprachigen Orgelbroschüre innerhalb kurzer Zeit von neugierigen Gastgebern aufgekauft wurden.
Einer von mehreren Veranstaltungsorten war die Dreikönigskirche in der Dresdner Neustadt. Die mehrtägige Zusammenkunft endete Sonntag, am 27.Oktober, zeitgleich mit dem Gottesdienst in der evangelischen Kreuzkirche am Altmarkt. Carsten Rentzing, während der Landeskirchlichen Musiktage in Dresden zurückgetretener Bischof der evangelischen Landeskirche Sachsens, Ökumene-Referent Friedemann Öhme, Landeskirchenmusikdirektor Markus Leidenberger, Dozent Christian Kollmar und Dozentin Martina Hergt als Stellvertretende der Hochschule für Kirchenmusik Dresden hatten die Kommunikation mit der Delegation der EKR im Vorfeld entscheidend unterstützt. Der Aufenthalt der neunköpfigen Gruppe aus Siebenbürgen erfolgte ohne finanziellen Eigenaufwand der Reisenden, was auf großzügige Einladung durch eine Frühjahr 2019 in Hermannstadt zu Gast gewesene Delegation der evangelischen Landeskirche Sachsens zurückzuführen ist.
Dennoch ist auch zu erwähnen, dass die Kollekte des Landessingtages Baden-Württemberg 2017 zweckbestimmt an das kirchenmusikalische Geschehen der EKR weitergeleitet worden war, worauf Kantorinnen und Kantoren sich 2018 entschlossen, gemeinsam die Musiktage der evangelischen Landeskirche Sachsens zu besuchen. Edith Toth, Kantorin der evangelischen Kirche Mediasch, hat eine bedeutende Zeitspanne ihrer Ausbildung in Dresden verbracht und zur Wahl von Sachsens Hauptstadt als Fortbildungszielort angeraten. Allen Unterstützern und Förderern gilt herzlicher Dank der neun Beteiligten vonseiten der EKR.