Kronstadt (ADZ) – Vergangenes Wochenende wurden die Preisträger der Kronstädter Kulturpreise bekanntgegeben. Im neu eröffneten „Apollonia“-Kulturzentrum wurden in Anwesenheit u.a. des Bürgermeisters Allen Coliban und der Vizebürgermeisterin Flavia Boghiu zwölf Organisationen und Institutionen für ihre Tätigkeit in den Bereichen Kultur, Kunst, Bildung oder Kreativität ausgezeichnet. Die Favoriten wurden von mehr als 2000 Kronstädtern und einer unabhängigen Jury gewählt, die aus der Expertin in Kulturpolitiken, Kulturmanagerin und Gründerin des Vereins „MetruCub – resurse pentru cultură“ Raluca Iacob, Dr. Alexandru Constantin Chituță, Interimsmanager des Brukenthal Nationalmuseums und Autor zahlreicher Bücher, sowie Dr. Alexandru Boureanu, Professor univ. dr. habil an der Universität in Craiova und Manager des Nationaltheaters „Marin Sorescu“ gebildet war. Die Rekordsumme von fünf Millionen Lei, mit dem das Bürgermeisteramt Kulturprojekte unterstützt hat und die finanzielle Förderung des Kreisrats (1,35 Million Lei) haben zu einem vielfältigeren Kulturangebot geführt, das auch Überraschungen brachte. Darunter allerdings nicht auch der Preis für das Konzert des Jahres, der an das Konzert für Chor und Orgel in der Schwarzen Kirche am Europatag ging. Der Bachchor der Schwarzen Kirche und das Ensemble Crescendo aus Paris haben unter der musikalischen Leitung von Maestro Christian Ciuca Werke von Franz Liszt, Felix Mendelssohn Bartholdy, Gabriel Fauré und Marțian Negrea aufführen. Solisten waren die Sopranistin Melinda Samson (Hermannstadt/Brașov) und der Bariton Dmytro Rusyniak (Odessa, Ukraine), Steffen Schlandt spielt an der Orgel.Der Erlös des Konzerts ging an das Zentrum für Kriegsflüchtlinge (CATTIA), das von der Stadt Kronstadt gemeinsam mit Organisationen und Vereienen betrieben wird.
Erneut gilt das vom Kulturverein Fanzin veranstaltete „Jazz and Blues“-Festival als bestes Festival des Jahres und das Multikulturelle Zentrum der Transilvania-Universität (CMUT) wurde wieder zur Kulturorganisation des Jahres gekürt. Das Kulturprojekt des Jahres ist das Museum der Erinnerungen aus dem Kommunismus, in der Sparte Debüt sammelte das Apollonia-Kulturzentrum, ein Projekt des Bürgermeisteramts, die meisten Stimmen für sich, wobei das Tanzprojekt „Femme monumentale. Femme végétale“, in dem die Siebenbürger Sächsin Zeyla Tomlyn (aka Petra Acker) musikalisch mitgewirkt hat, den Preis für beste Tanzperformance erhielt.
Zur besten Ausstellung wurde jene des Kunstmuseums, „Magdalena Rădulescu. 120 de ani de gra]ie boem˛ gewählt, zum Musikalischen Projekt des Jahres wurde das Transilvania Blues Festival erkoren, Buch des Jahres ist Tony Motts „Când vine primăvara“/Wenn der Frühling kommt (Tritonic Verlag). Das Sică-Alexandrescu-Theater beeindruckte mit „Până când moartea ne va despărți“ (Regie Horia Suru). Literarisches Projekt des Jahres gilt für 2022 „Brașovul literar – episod pilot“ des Vereins Casa de pariuri literare und des CMUT. S.C. Libris hat mit seinem Projekt „CarteTeca. O singură carte, șanse infinite“ (CarteTeca. Ein einziges Buch, unendliche Chancen) den Preis für kulturelle Bildung erhalten, das Dracula-Film-Festival (Verein Fanzin) hat durch sein Plakat zur 10. Auflage beeindruckt.
Die vom Corona-Kulturkonsortium ins Leben gerufenen Kronstädter Kulturpreise werden seit acht Jahren vergeben, mit dem Ziel originelle Projekte, die auf lokaler Ebene entstehen und (wünschenswerterweise) von Einheimischen durchgeführt werden, zu fördern.
Der Kulturverein besteht aus 23 Vereinen und Organisationen.