Kronstadt - Was bleibt nach dem Jahr 2014? Welche Kulturprojekte waren wichtig für Kronstadt/Bra{ov? Welche Initiativen sollten gefördert werden? Das sind die Fragen, die sich das im vorigen Jahr gegründete Kulturkonsortium „Corona“ stellte, als seine Mitglieder die Entscheidung trafen, die Gala der Kronstädter Kulturpreise zu organisieren. Preise für herausragende Leistungen im Bereich Kultur- das gab es in Kronstadt bisher noch nicht. Am Mittwoch, dem 11. Februar, wurden sie zum ersten Mal im feierlichem Rahmen in der Kronstädter Redoute vergeben. Vor zwei Wochen hatte „Corona“ die Nominierungen für die Preisträger der zehn Kategorien bekanntgegeben. Jede Privatperson und jeder Verein aus Kronstadt konnte ein Projekt oder eine Person für eine bestimmte Kategorie nominieren, indem sie ihre Vorschläge dem Kulturkonsortium mitteilten. Es wurden 60 Nominierungen eingereicht, aus denen eine Jury zehn Preisträger gewählt hat. Wichtig waren bei der Entscheidung vor allem die Qualität, aber auch Resonanz in den Medien, gute Werbung und Publikumserfolg. Alle Gewinner erhielten Preisgelder.
„Musica Coronensis“ und „Friedrich Mieß-Ausstellung“ unter den Gewinnern
Als „Buch des Jahres 2014“ wurde die Autorenserie „Gheorge Cr²ciun“ ernannt. Den Kronstädter Schriftsteller, der im Jahr 2007 verstorben ist, mit einer Buchreihe zu ehren, war die Initiative des Verlags „Cartea Româneasc²“. Voriges Jahr sind die Titel „Acte originale, copii legalizate“ und „Mecanica fluidului“ erschienen. Die Serie wird sowohl bekannte Prosawerke, Publizistik, Theorie als auch Manuskripte aus dem Archiv des Autors zusammenbringen. Das musikalische Projekt des Jahres 2014 ist „Musica Coronensis im Bukarester Athenäum“. Das Benefizkonzert fand am 9. Mai 2014 statt. Zum ersten Mal seit seiner Gründung im Jahr 2003 wurde dem Kronstädter Musikfestival eine Bukarester Konzertbühne zur Verfügung gestellt. Beim Konzert wirkte auch der Bachchor der Schwarzen Kirche, der nach über 70 Jahren wieder auf der renommierten Bühne in Bukarest aufgetreten ist. Ausstellung des Jahres wurde die Retrospektivausstellung Friedrich Mieß (1854-1935), die von Juli bis September im Kornstädter Kunstmuseum gezeigt wurde.
Kulturprojekt des Jahres ist „Von Gutenberg zu Mure{ianu – Projekt zur Rekonstitution einer historischen Druckerei“. In den Räumen des Casa Mure{enilor Museums wurde eine historische Druckerei eröffnet. Das Kronstädter Gedenkmuseum, das in den letzten Jahren viele interessante Projekt entwickelt hat, erhielt auch den zu Recht verdienten Titel „Kulturorganisation des Jahres“. Das Konzert des Jahres 2014 ist die Show der deutschen Band „Halle Percussion Ensemble“, die vom Deutschen Kulturzentrum Kronstadt organisiert wurde. Die aus sechs Schlagzeugern bestehende Formation vereinigt Schlaginstrumente verschiedenster Art zu einem außergewöhnlichen, unverwechselbaren Sound und hat inzwischen europaweit begeisternde und mitreißende Konzerte gespielt. Das Kronstädter Konzert fand im Mai 2014 in der Redoute statt.
Andrei Bodiu ist die Kulturpersönlichkeit des Jahres
Als „Theateraufführung des Jahres 2014“ wurde „Olenka“ von Wassili Sigariev in der Regie von Sânziana Stoican preisgekrönt. Die Inszenierung kann im kleinen Saal des Kronstädter Sică Alexandrescu Theaters gesehen werden. Das „Festival des Jahres 2014“ ist Musica Barcensis, eine Konzertreihe, die vom Kulturverein „Forum Arte“ ins Leben gerufen wurde. Voriges Jahr fand die 5. Auflage in den evangelischen Kirchen Wolkendorf /Vulcan, Honigberg/Hărman, Weidenbach/Ghimbav, Rosenau/Râşnov, Zeiden/Codlea, Tartlau/Prejmer und Kronstadt/Braşov (Bartholomäer Kirche und Martinsberger Kirche) statt. Als „Kulturpersönlichkeit des Jahres“ wurde der im Vorjahr viel zu früh verstorbene Schriftsteller und Universitäts-Professor Andrei Bodiu geehrt. Der Preis wurde von seiner Ehefrau entgegengenommen. Die Organisatoren wünschen sich, dass die Gala der Kulturpreise zur Tradition wird. Das Kulturkonsortium „Corona“ besteht seit Frühling 2014. Zu seinen Gründungsmitgliedern gehören unter anderen die Evangelische Kirche A.B. in Kronstadt, die „Transilvania“-Universität, die Kreisbibliothek „George Bariţiu“, das Dramentheater „Sică Alexandrescu“, das Kunstmuseum, die Vereine „KunStadt“ und „Forum Arte“, das Arlechino-Puppentheater, und das „Casa Mureşenilor“-Museum. Das Ziel des jungen Vereins ist es, mit der Zeit die Rolle eines lokalen Kulturministeriums zu erfüllen.